Er unterschreibt:
"Meine Antworten und Erläuterungen zu den gestellten Fragen sind korrekt wiedergegeben und entsprechen meiner tatsächlichen inneren Einstellung. Ich hatte keine Schwierigkeiten, die Fragen zu verstehen; soweit ich sie nicht gleich verstanden habe, wurden sie mir so erklärt, dass ich alles verstanden habe. Ich wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass unwahre Angaben als Täuschung der Einbürgerungsbehörde gewertet werden und – auch noch nach Jahren – zur Rücknahme der Einbürgerung führen können, selbst wenn ich dadurch staatenlos werden sollte."
Soweit die Einbürgerungsbehörde Zweifel hat, ob der Einbürgerungsbewerber den Inhalt seiner Erklärung wirklich verstanden hat und ob sie seiner inneren Überzeugung entspricht, führt sie ein Gespräch mit ihm unter Verwendung des Gesprächs-Leitfadens mit den 30 Fragen. Die Ergebnisse des Gesprächs sind zu dokumentieren und vom Einbürgerungsbewerber zu unterschreiben. Dabei sind auch Erläuterungen zu den jeweiligen Antworten zu erfragen und festzuhalten. Der Einbürgerungsbewerber ist darauf hinzuweisen, dass unwahre Angaben – auch noch nach Jahren – zur Rücknahme der Einbürgerung führen können.
Frage:
Was passiert eigentlich mit den eingeborenen Deutschen, die die 30 Fragen nicht im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung beantworten?
Ich bin ganz sicher, dass die katholischen Bischöfe in Baden-Württemberg und bestimmt auch die oft evangelisch-pietistischen Bischöfe von Württemberg Probleme mit Frage 29 und 30 haben würden.
Diese lauten:
29. Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammen leben. Wie reagieren Sie?
30. In Deutschland haben sich verschiedene Politiker öffentlich als homosexuell bekannt. Was halten Sie davon, dass in Deutschland Homosexuelle öffentliche Ämter bekleiden?
Ob dann die deutsche Staatsangehörigkeit der Bischöfe auch widerrufen werden müsste? -
Josef Kardinal Ratzinger hat, nachdem er Papst wurde, schon auf sein Wahlrecht in Deutschland verzichtet. Damit hat er eventuellen Ausbürgerungsbestrebungen pro-aktiv den Wind aus den Segeln genommen. - Aber wohin mit den Bischöfen? Ob die evanglischen Bischöfe auch im Vatikan eingebürgert werden könnten? Und wie dort wohl die 30 Fragen des Gesprächs-Leitfadens aussehen???