Der Herausgeber der Zeitschrift "Die Gazette", Fritz Glunk, gab uns in der 3sat-Sendung "kulturzeit" am 22.12.2011 die Empfehlung:
- "Kaufen Sie Handfeuerwaffen und Konservendosen!"
oder alternativ - weniger pessimistisch:
- "Organisieren Sie ihre Nachbarschaft in eine Selbstversorgungsgenossenschaft! Sprechen Sie sich mit ihnen ab, was - wenn die große Krise kommt - zusammen getan werden kann! Diese kleinräumigen Selbstorganisationen ..., das ist eine Hoffnung, die ich in die Entwicklung der nächsten 10 bis 20 Jahre noch setze."
Wer ist "Die Gazette"?
Laut wikipedia »sieht sich als „Intelligenzblatt zwischen Zeit und Spiegel”. Als Zielgruppe sieht sie „Gutausgebildete, Entscheider, Meinungsführer und Multiplikatoren”. Ihr Thema ist der Zusammenhang „zwischen kultureller Produktion und politischer Praxis”. An ihre Texte stellt sie den Anspruch „gesellschaftlicher Relevanz, thematischer Tiefe, klarer Position und stilistischer Qualität”.«
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Düstere Aussichten
haben junge Migranten, deren Familien aus der Türkei oder arabischen Ländern stammen, wenn sie einen Ausbildungsplatz in Deutschland finden wollen. Das teilte das Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn, BIBB, jüngst mit.
Düstere Aussichten
in Spanien: Der konservative Regierungschef Rajoy kündigt ein drastisches Sparprogramm an. Rajoy will im kommenden Jahr 16,5 Milliarden Euro einsparen.
In Spanien sind über 20 Prozent ohne Job. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt gar bei 45 Prozent. Der Kündigungsschutz soll gelockert werden.
Die Kontrolle im Falle einer Krankschreibung soll verschärft werden, die Möglichkeit, Arbeiter in den Vorruhestand zu schicken, wird es künftig nicht mehr geben. Brückentage sollen abgeschafft werden.
Düstere Aussichten
in Griechenland. Sowieso. Nach jüngsten Umfragen wären 40 Prozent aller Griechen bereit, das Land zu verlassen, um anderswo einen Job zu finden. - Egal ob in Spanien oder Griechenland: Viele Menschen verlieren in der Krise ihren Job - und wandern jetzt nach Deutschland ein: Deutsch lernen und in Deutschland eine Arbeit finden. Das ist die Hoffnung. - Die Sprachschulen freuen sich.
Düstere Aussichten
in Griechenland. Sowieso. Nach jüngsten Umfragen wären 40 Prozent aller Griechen bereit, das Land zu verlassen, um anderswo einen Job zu finden. - Egal ob in Spanien oder Griechenland: Viele Menschen verlieren in der Krise ihren Job - und wandern jetzt nach Deutschland ein: Deutsch lernen und in Deutschland eine Arbeit finden. Das ist die Hoffnung. - Die Sprachschulen freuen sich.
Düstere Aussichten
für Deutschland: 2012 soll sich die Konjunktur massiv eintrüben, das meinen alle führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute. Hauptgrund: Die Sparprogramme, die immer mehr EU-Länder sich auferlegen, um die Banken zu retten. Darunter leidet der deutsche Export.
Düstere Aussichten
besonders im Osten Deutschlands:
"Der Kitt, der das alles mal zusammengehalten hat …… der ist in Auflösung, und das spüren die Leute. Zwischen 1987 und 1994 - dem Ende der Treuhand - hatten wir eine Umbruchsituation, nicht nur in Deutschland, das war zwar anfänglich noch furchtbar depressiv, kippte dann aber in Euphorie, es war eine Unsicherheit mit Aussicht auf eine andere Gesellschaft. Trotz der Entlassungen gab es Bewegung und Potenzial. -
Momentan gibt es ein ähnliches Grundgefühl wie in den späten 80ern, weil die ökonomischen Verhältnisse so unsicher sind, aber die Bewegungsmöglichkeiten sind jetzt nicht mehr da. Man kann gar nichts mehr machen. Im Wechsel von DDR zu Bundesrepublik konnte man eine Firma aufmachen und sein Leben ändern, und jetzt kann man nur noch wie ein Karnickel auf die Schlange starren und warten, was passiert - ich meine jetzt, was Europa angeht. - Zumindest verhalten sich die Leute so."
So der Filmemacher Thomas Heise in einem Interview zum Thema Rechtsextremismus.
Quelle: taz
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Und die guten Nachrichten?
- In Asien leben viele Menschen von der Hand in dem Mund. "Sussi in Singapur wohnt zu sechst mit Ehemann, Töchtern, Mutter und Neffe in einer Einzimmerwohnung." - Was ist anders? Es geht ihnen schon schlecht. Sie glauben an ihren Aufstieg. Es kann nur besser werden.
- "Mag sein, dass ich zu pessimistisch bin, aber die Zeiten sind nicht - um die Kriegsmetapher aufzunehmen - nach Angriff. Vorerst sind wir noch auf der Rutschbahn; das gibt uns ein wenig Zeit, in der noch zusammenfinden kann, was zusammengehört. ... nun geht es darum, Ernst zu machen mit unseren Einsichten, mit der Wiedereroberung der kaputten Parlamente, Redaktionen, Fakultäten. Kurzum, dass auch Intellektuelle sich dem notwendigen, langweiligen, demokratischen Alltagsgeschäft stellen." (Der Publizist Matthias Greffrath).
- "Die Politik muss all die Lockerungen zurücknehmen, die in den 80er Jahren gemacht wurden. Wir brauchen eine Transaktionssteuer. Diese Kasino-Wirtschaft, die so mächtig geworden ist, ist nicht produktiv, sondern destabilisierend und muss beschnitten werden. Was auch immer in Europa nun passieren wird, es wird sich etwas verändern. Die Bevölkerung altert, das Wirtschaftswachstum ist langsamer, die Schulden sind riesig. An die Trickle-Down-Theorie, wonach Wachstum und Wohlstand nach und nach auch den unteren Schichten zugute kommt, glaubt keiner mehr. Und dass die Manager sich selbst so hohe Boni zahlen, das alles muss sich ändern. Es wird eine Gegenreaktion auf all das geben, was in den letzten 20 Jahren Konsens war. Die Occupy-Bewegung ist ein Anfang." (Der britische Historiker, Journalist, Roman-Autor Robert Harris)
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