Siehe auch in diesem Blog dazu auch:
- "Frivoles Spiel" der Ratingagenturen
- Über Sex, Banker im grauen Anzug, Psychologie, Macht und Schopenhauer.
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Eine der drei oligol-artig agierenden Rating-Agenturen hat wieder zugeschlagen: Standard & Poor`s. Sie droht, Deutschland und weitere 14 Euro-Ländern von ihrer Bestnote AAA ("Triple A") herabzustufen. Wie zuvor schon Japan herunter gestuft wurde auf AA-, die USA auf AA+.
Die Ratingagenturen sind nur deshalb so bedeutsam und mächtig, weil unsere Regierungen ihnen durch diverse Gesetze und Vorschriften so viel Macht gegeben haben. Wird ein Land schlecht geratet, heißt das, dass die Agentur befürchtet (oder sie so tut, als würde sie befürchten?), das Land könne seine Schulden nicht zurückzahlen. Möchte sich das abgewertete Land nun Geld leihen, wird es dafür dem Geldverleiher eine höhere Risikoprämie - sprich höhere Zinsen - bezahlen müssen und sinkt damit automatisch noch tiefer in die Schulden. So können die Ratingagenturen ein Land aktiv in eine Schuldenkrise treiben. Und: Der Spekulant, der bei der Ratingagentur einen Stein im Brett hat, erfährt vielleicht schon einen Tag vorher, dass die Zinsen steigen werden, die dieses Land morgen zahlen wird. - Was wird er dann wohl tun?
Bildquelle: taz
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