Egon Hopfenzitz ist 82 Jahre alt, er war CDU-Mitglied und 14 Jahre lang Bahnhofs-Vorsteher des Stuttgarter Hauptbahnhofs, von 1981 - 1994. Später wurde er einer der "Parkschützer" und "Wutbürger" gegen das Bahnhofs-Neubauprojekt "Stuttgart 21", wechselte 2011 von der CDU zu den Grünen. -
Er sieht es so:
Die sparsamen Schwaben hätten sich vor den hohen Ausstiegskosten aus dem Projekt gefürchtet, die die Bahn mit 1,5 Milliarden Euro veranschlagte (die Bahnhofsgegner übrigens nur mit 1/4 dieser Summe).
Bestätigt wird er durch die Umfragen nach der Abstimmung:
Es gab gut 7,6 Millionen Wahlberechtigte in BW, knapp 3,7 Millionen davon gingen zur Wahl (48,3% der Wahlberechtigten). -
- 1,5 Millionen Menschen stimmten gegen das Projekt Stuttgart 21 (das sind 19,8% der Stimmberechtigten) ,
- knapp 2,2 Millionen für den Weiterbau (28,3% der Stimmberechtigten),
- gut 3,9 Millionen blieben zuhause.
Und die große Mehrheit der Stuttgart21-Befürworter gab an, wegen der hohen Ausstiegskosten für den Weiterbau zu sein und gegen den Ausstieg.
Schlechte Karten...
hatten die Gegner des Projekts von Anfang an:
Es mussten
a) eine Mehrheit für den Ausstieg aus dem Projekt stimmen und
b) mindestens 1/3 der Wahl-Berechtigten, das wären 2,6 Millionen Menschen gewesen. - Beides hat nicht geklappt.
(Bei den letzten Landtagswahlen in BW am 27.3.2011 kamen SPD & Grüne, die jetzt die Regierung stellen, übrigens zusammen auf 2,35 Millionen Stimmen.) -
Schlechte Gewinner?
Während Winfried Kretschmann bedröppelt, aber gefasst die Demokratiefortschritte im Land thematisiert, steht der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Hauk auf einer Bierbank und verhöhnt unter großem Gejohle den Ministerpräsidenten. Seine Leute brüllen "Hermann weg". Fehlt nur noch das "hat kein Zweck". Selbst ein CDU-Landtagsabgeordneter ist entsetzt über das Verhalten seiner Leute und flieht aus dem Landtag. Gehen Sie noch zur Siegesfeier ins Rathaus? Um Gottes Willen, sagt er.
Zitat-Quelle: taz 28.11.11
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