Ende August 2011:
Ai Weiwei redet wieder
PEKING rtr | Der chinesische Künstler und Dissident Ai Weiwei hat erstmals seit seiner Entlassung aus der Haft Ende Juni die Regierung der Volksrepublik öffentlich kritisiert. Im Internet warf er ihr vor, sie verwehre den Bürgern ihre Grundrechte. Ai bestätigte am Montag, dass die Äußerungen auf der Internetseite des Magazins Newsweek tatsächlich von ihm stammten. ...
Die Regierung gehe nicht genug gegen die wuchernde Korruption vor. Zudem bemängelte Ai das Rechtssystem und die Politik gegenüber den Wanderarbeitern.
"Jedes Jahr kommen Millionen nach Peking, um Brücken, Straßen und Häuser zu bauen. Sie sind Pekings Sklaven", empörte sich Ai. "Wem gehören die Häuser? Denen, die zur Regierung gehören, den Bossen der Kohlekonzernen, den Chefs der großen Firmen. Sie kommen nach Peking, um Geschenke zu verteilen - und das Ergebnis ist, dass die Restaurants und Karaoke-Bars und Saunen reich werden."
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1958:
Der sowjetische Regierungschef und Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Nikita Chruschtschow fragt bei Mao in Peking an,
ob er ihm nicht günstig Arbeiter zum Holzfällen in Sibirien zur Verfügung stellen könne.
Frage:
Was hat Mao ihm wohl geantwortet?
Ein Bild von Mao befindet sich übrigens heute auf jedem chinesischen Geldschein. (50 RNB sind ungefähr 5 Euro).
Antwort:
"Wissen Sie, Genosse Chruschtschow, es ist seit Jahren eine weit verbreitete Ansicht, dass China eine gute Quelle billiger Arbeitskräfte darstellt, weil es ein unterentwickeltes und überbevölkertes Land mit hoher Arbeitslosigkeit ist. Aber wir Chinesen finden diese Haltung sehr verletzend. Dass so etwas von Ihnen kommt, ist mir sehr peinlich. Wenn wir auf Ihren Vorschlag eingingen, könnten andere ... denken, die Sowjetunion hätte dasselbe Bild von China wie der kapitalistische Westen."
Mao-Zitat nach: Henry Kissinger, China, S. 177
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