Quelle: Pfr. Otto W. Ziegelmeyer :
»Neulich drückte mir ein Freund einen dicken Buchband in die Hand: „Du bist doch Karl May-Fan, da habe ich etwas für Dich!“
Es war ein Sammelband mit Beiträgen über China aus dem Jahre 1901 mit einem Roman von Karl May „Et in terra pax“ (lat. „Und Friede auf Erden“). Der lateinische Titel des Lieblingsautors meiner Jugend sagte mir nichts. Um so neugieriger war ich auf die Geschichte. _______________________________
Doch noch spannender war die Geschichte hinter der Geschichte; nämlich wie dieser Band entstand.«Schauen Sie zunächst in diesem Blog auf > diesen Post und dort in der unteren Häfte auf den Abschnitt: "Was zuvor geschah".
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»Karl May war zu jener Zeit der berühmteste Schriftsteller deutscher Zunge. Daher bat ihn der Publizist Joseph Kürschner um Mitarbeit. May sollte in einem China-Sammelband einen Beitrag zur Verherrlichung von Kaiser und Vaterland, der europäischen Rassegemeinschaft und des Christentums leisten. Karl May sagte zu, - scheinbar.
Während die Kollegen erwartungsgemäß Beiträge wie „Die gelbe Gefahr" oder „Greuelthaten der Rebellen" ablieferten, schrieb Karl May in seiner Villa Shatterhand den Roman „Et in terra pax“. Erst nachdem das Gesamtprojekt inklusive Werbemaßnahmen unter Hinweis auf die Mitwirkung des berühmten Karl May schon weit gediehen war, trafen die ersten Manuskriptteile von Karl May bei Kürschner ein. - Er muss getobt haben, - denn statt von hinterhältigen chinesischen Piraten und minderwertigen Religionen las er nun Beispiele von Humanität, Bruderliebe und Friede, von Toleranz und friedlicher Koexistenz der Religionen und Kulturen. May sprach sich darin unmissverständlich gegen die Kolonialisierung und die europäische Machtpolitik aus. Er beschreibt eine christliche, heilsgeschichtliche Utopie des inneren und äußeren Friedens, an der Abendländer und Asiaten gleichberechtigt teilnehmen. „Et in terra pax“ stand damit in einem völligen Kontrast zum literarischen Hurrapatriotismus der anderen Beiträge des Sammelbandes.
Aber für den Herausgeber gab es kein Zurück mehr. Der groß angekündigte Band erschien 1901 als voluminöses Prachtwerk unter dem Titel
- „China. Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg“, – und war dank Karl Mays Beitrag eine Art "Trojanisches Pferd der Literatur"!
So liest man nun - auch in diesem Prachtwerk - seit über 100 Jahren vom respektvollen Umgang von Kulturen und Religionen wie auch von Wegen, Hass, Ignoranz und Arroganz abzubauen. Das war sehr mutig von Karl May und zeigt, dass es sehr wohl Wege gibt, seine Stimme zu erheben, auch in einem Umfeld, das anders denkt und handelt. [...] «
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Van der Leyens und Steinmeiers Botschaft auf der jüngsten Münchner Sicherheitskonferenz lautete im Kern nicht viel anders als die von Kaiser Wilhelm ca. 120 Jahre vorher:
- "Gleichgültigkeit ist für ein Land wie Deutschland keine Option, weder aus sicherheitspolitischer noch aus humanitärer Sicht."
- Wenn an Konfliktherden weltweit Hilfe gebraucht werde, dürfe die Bundesrepublik nicht abseits stehen.
- "Wenn wir über die Mittel und Fähigkeiten verfügen, dann haben wir
auch eine Verantwortung, uns zu engagieren", rief von der Leyen in den
Saal.
Steinmeier bekräftigte die Bereitschaft Deutschlandszu einer stärkeren Rolle bei der Bewältigung von Krisen weltweit.- „Deutschland ist eigentlich zu groß, um Weltpolitik nur von der Außenlinie zu kommentieren“, sagte er am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
- Deutschland müsse bereit sein, sich außenpolitisch früher, entschiedener und substanzieller einzubringen.
- Die Bundesregierung wolle und werde Impulsgeber für eine gemeinsame europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik sein. Der Einsatz von Militär dürfe aber nur „ultima ratio“ sein, also letztes Mittel.
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P.S.: "Et in terra pax" erschien in der Karl May Reihe als Band 30: „Und Friede auf Erden“.
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