Dass das Leben nicht verging, soviel Blut auch schreit.
Achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit.
Tausende zerstampft der Krieg.
Eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensie leicht im Winde weht.
Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt,
bleibe uns ein Fingerzeig,
wie das Leben siegt.Komponiert hat dieses Lied der Liedermacher Fritz Baltruweit. Der Text stammt von dem jüdischen Schriftsteller Schalom Ben-Chorin. Er hat eine besondere Geschichte. Geboren wurde Schalom Ben-Chorin 1913 in Deutschland. Er hieß damals Friedrich Rosenthal. Er wurde von den Nazis mehrfach verhaftet und floh 1935 nach Israel. Dort nannte er sich Schalom Ben-Chorin. Dieser Name bedeutet „Frieden, Sohn der Freiheit“. Mitten im zweiten Weltkrieg dichtete er diese Zeilen. [Quelle]
"Es fehlt gegenwärtig so sehr an Menschen, die sich öffentlich mit Kenntnis und Augenmaß äußern und sich dabei der Souveränität zivilen Denkens sicher sind. [Charlotte Wiedemann, 21.4.2022] ___________________________
Quelle |
Männergruppe.
Häkeln. Gayropa. Kinderwagen schieben. Pazifismus, gepunktete Herren-Socken ... . - Waren früher. Sowas von gestern und von vor der Zeitenwende 2022.
Jetzt möchte/darf man wieder richtig Mann sein. Ein richtiger Mann: Stark. Mit dem Gewehr in der Hand. Mit nacktem Oberkörper im Eiswasser stehend. Im Muskelshirt auf dem Rücken eines Pferdes im Sajangebirge. Auge in Auge mit einem sibirischen Tiger. Länder erobern. Panzer fahren. Ein Held sein. - Oder wenigstens ein Antiheld wie Putin: Ein böser Mann, kein Zweifel. Der Satan? Vielleicht?
Ist Selenskyi nicht auch ein Held? "Der jugendliche Antipode" zu Putin, "Selenski als Popheld im Krieg der Sterne." (C.W.)
Stehender Applaus und Bravo-Rufe (wer war das eigentlich?) für die 100-Milliarden-EuroAufrüstung im Bundestag |
Jede/r weiß es: "Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer." Aischylos (525-456), griech. Dichter, Schöpfer d. griechischen Tragödie (!) |
1969, Vietnam-Krieg |
Eine LeserInnenbriefschreiberin kommentierte in einer bundesweiten Tageszeitung:
"Sicher ist es beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit sich Selenski der Social Media bedient. Aber was kommuniziert er? Er polarisiert, ist aggressiv, respektlos, unsachlich und manipuliert.
Er treibt die Regierungen der westlichen Welt vor sich her und fordert immer mehr Härte. Mit Arroganz und Überheblichkeit eskaliert er den Konflikt und diffamiert Lösungsansätze, die friedensfördernde Maßnahmen einbeziehen.
Ich wünsche mehr Anstrengungen für eine friedliche Lösung."
"Können sich die Deutschen ihren Pazifismus abgewöhnen?"
"Es gibt derzeit so eine Lust unter deutschen Männern, andere deutsche Männer abzuhärten. Der „große Kulturwissenschaftler Helmut Lethen“, so kündigte die Welt ein Interview mit ihm an, redete mit der Zeitung darüber, ob sich die „Deutschen ihren Pazifismus abgewöhnen“ ließen. Knapp zwei Wochen vorher schrieb ein [Journalisten-] Kollege im Spiegel unter der Überschrift „Zu weich für die neue Wirklichkeit“ über mit gepunkteten Socken gekleidete Großstadtmänner. Die ahnten, so der Autor, „dass es Momente gibt, in denen man gern weniger Kultur und mehr Natur wäre, weniger domestiziert, dafür instinktiver, ursprünglicher“.
Anlass für den Wunsch nach maskuliner Stählung ist natürlich der Ukrainekrieg und im Falle des Kollegen im Spiegel auch sein neues Buch, das laut Titel die „Verteidigung eines Auslaufmodells“ ist, also des härteren Mannes. Solche Texte gehören zum Buchgeschäft, auch ich rede auf Lesungen derzeit viel über Männlichkeit in Ost und West und versuche, einem vermuteten Publikumsinteresse nachzukommen.
Über das Geschäftliche hinaus sind beide Texte aber deshalb interessant, weil sie sich als Versuche lesen lassen, Antworten auf eine tatsächlich formulierte Herausforderung zu finden. Eine der Erzählungen, die Wladimir Putin und seine Berater, Deuter und Speichellecker zu einer politischen Waffe gemacht haben, ist nun einmal die vom harten Ostmann, der dem reichen, gierigen, verweichlichten, quasi zur Frau gewordenen und/oder schwulen Westmann jetzt mal zeigen müsse, wo der Hammer hängt. [...]."
(Daniel Schulz am 9. April 2022. Quelle )
des Deutschen Bundestages Anton Hofreiter (B'90/Grüne; Screenshot) am 10.4.2022
Männlichkeit in Zeiten des Krieges:
Hofreiter: "Waffen, Waffen, Waffen!"
Lästermaul Küppersbusch kommentiert den grünen Koalitionspartner in der Ampel-Regierung:
"Gut, dass die Grünen aus dem Wahlkampf nicht in die Regierung gekommen sind, sondern irgendwie andere."
Plakat von vor der "Zeitenwende":
Das Plakat der Grünen erschien anlässlich der zehnten Bundestagswahl am 06.03.1983. Die Grünen erreichen 5,6 Prozent der Stimmen und sind nach dieser Bundestagswahl erstmals im Parlament vertreten. Quelle |
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In der Ukraine ist das Kind in den Brunnen gefallen:Der Krieg nimmt seinen Lauf.
Es ist zun spät.
E. Chenoweth |
2021 |
Ein umfassender Überblick über zivile Widerstandsbewegungen auf der ganzen Welt.
2011 |
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Siehe auch:- Phasenmodell der Eskalation
- Verhandlungen über Krieg und Frieden
- Supporting Conflict Resolution in Syria and Kashmir
- What Makes or Breaks National Dialogues?
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