Mittwoch, Mai 29, 2013

Der beste Freund Chinas: Die Vereinigten Staaten



Der Vorsitzende des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas sagte (sinngemäß):
Die Gefahr ... muss den Liberalen in China und dem wichtigsten Freund Chinas im Ausland, den Vereinigten Staaten, klar gemacht werden. -
Chinas Liberale ... sind zahlreich, und ihre Zahl nimmt zu. Darunter sind die Demokratische Liga, ... kleinere Parteien, die Mehrzahl der Intellektuellen und viele der modernen Kapitalisten.
Die einzige Hoffnung für einen friedlichen Übergang zum Konstitutionalismus [eine Gesellschaftsform, in der die Rechte und Pflichten der Staatsgewalt und der Bürger in einer Verfassung festgelegt sind.
wikipedia], der auf demokratische Weise das ganze Land repräsentiert, ist eine Koalitionsregierung. [...]

Amerika erkennt seinen Einfluss in China noch nicht und seine Möglichkeiten, die Ereignisse in China zu gestalten. [...] Wir würden gerne das amrikanische Oberkommando über unsere [chinesischen] Truppen akzeptieren - so wie die Engländer [im 2. Weltkrieg] das Oberkammando der USA in Europa akzeptiert haben. Aber es muss das Kommando über alle chinesischen Armeen sein. [...]

Wir werden kämpfen, wenn wir das müssen, weil wir nicht nur für die demokratischen Rechte der 100 Millionen Menschen kämpfen, die in den gegenwärtig [von uns Kommunisten] befreiten Gebieten leben, sondern ebenso für den Rest der Massen in China. [...]
  • Wir Kommunisten werden alles tun, was den amerikanischen Streitkräften hilft, den Krieg [gegen Japan] zu gewinnen.
  • Im Gegenzug braucht China amerikanische Unterstützung nach dem Krieg.
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1. Report von John Service,  Juli 1944
 
Gesagt wurden diese Worte im April 1945 vom damaligen Vorsitzenden  Mao Zedong. Überliefert worden sind sie durch John S. Service, einem amerikanischen Diplomaten, der am 22. Juli 1944 in Yan'an ankam, dem Zentrum des "befreiten Gebietes" oder des "Sondergebietes", in dem die chinesischen Kommunisten das Sagen hatten und in dem nach Aussage von Mao Zedong etwa 100 Millionen der damals 450 Millionen ChinesInnen lebten. -

Zum letzten Mal redete Service am 1. April 1945 "den halben Nachmittag und während des Abendessens" mit Führern der KP Chinas wie Mao Zedong und Chou Enlai, Maos "Außenminister" jener Zeit. 

 Quelle: Foreign Relations, 1945

Service zählte zu jenen wenigen kritischen Amerikanern in China 1944 bis 1945, die sich nicht scheuten, ungeschminkt über die Korruption des Regimes Chiang Kaishek zu berichten und den Kampf der Kommunisten unter Mao Tse-tung als gerecht zu würdigen. Die Hysterie des McCarthyismus stempelte nicht nur seine Berichte nach Washington als kommunistische Propaganda ab, sondern kostete ihn seinen Beamtenposten im Außenministerium. John Service wurde aus China abberufen und fiel später in den USA dem amerikanischen Kommunistenfresser Joseph McCarthy zum Opfer, der die These vertrat, dass das amerikanische Außenministerium (State Department) unter Präsident Rossevelt von Kommunisten durchseucht war.


Die Politik des Senators war typisch für die Verfolgung angeblicher und tatsächlicher Kommunisten in den USA der frühen fünfziger Jahre. In dieser frühen Ära des Kalten Krieges dominierte eine verschwörungstheoretische Sicht auf den Kommunismus, die im Ostblock das schlechthin Böse sah, das die Werte und den Lebensstil Amerikas zu vernichten trachtete. McCarthy kann insofern als gutes Beispiel für den paranoiden Stil in der amerikanischen Politik“ bezeichnete. Aus dieser Perspektive heraus schienen ihm rechtsstaatliche Prinzipien als verzichtbarer Luxus. Gleichwohl war er nicht der Urheber dieser Verfolgung. Öffentliche Äußerungen über eine angebliche Unterwanderung des Außenministeriums gab es bereits 1947. Auch setzten die konkreten Verfolgungen bereits Jahre vor McCarthys politischem Kreuzzug ein: Spätestens als im November 1947 zehn Filmschaffende zu Haftstrafen verurteilt wurden, weil sie vor dem Ausschuss für unamerikanische Umtriebe des Repräsentantenhauses auf ihren verfassungsgemäßen Rechten der Meinungsfreiheit und der Aussageverweigerung bestanden. [wikipedia]

Darüber, wie sich die Welt entwickelt hätte, wenn Präsident Roosevelt nicht am 12. Juli 1944 unerwartet gestorben wäre und wenn nicht sein Vizepräsident, der antikommunistische [ebenfalls "demokratische"] Freimaurer Harry S. Truman der 33. Präsident der USA geworden wäre, kann man nur spekulieren.

Poster 1944
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