Konfuzius (= Kong Zi = Meister Kong), ca. 551-479 v. Chr. |
Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 jūnzĭ), ein moralisch einwandfreier Mensch.
Wenn Konfuzius jemand jedoch als "Gerechten im Lande" bezeichnete, dann war das - anders als es sich für uns heute anhört - kein Kompliment:
Jemand mag den Eindruck erwecken, er könne die Verantwortung für eine Gemeinschaft von Menschen übernehmen, aber, so sagt Konfuzius, er könnte er dazu verleitet werden, dem Weg der Glattzüngigen und allzu Schlauen zu folgen. Aus diesem Grund misstraute Konfuzius jedem, der den Ruf eines »Gerechten im Lande« hatte. Eine solche Person sei »der Feind der Tugend«, sagte er.
Menzius (Mengzi),
der etwa 200 nach Konfuzius lebte und ein Schüler des Konfuzius war, genauer gesagt: Ein Schüler des Enkels von Konfuzius, gibt eine Beschreibung, was "Gerechte im Lande" sind.
Mengzi (Menzius) ca. 370 - 290 v. Chr. |
[Konfuzius sah in solchen Leute »Feinde der Tugend«, da] man, will man sie verurteilen, keinen Beweis für ihr Unrecht findet, und will man sie angreifen, kein klares Ziel findet. Sie stehen im Einklang mit der herrschenden Mode und fügen sich in die schmutzige Welt ein, Im Zustand der Ruhe erscheinen sie gewissenhaft und vertrauenswürdig, im Handeln erscheinen sie prinzipientreu und rein. Das Volk ist mit ihnen zufrieden, und sie sehen sich im Recht.
Menzius zufolge hatte Konfuzius gesagt: »Von jenen, die an meinem Tor vorbeigehen, ohne mein Haus zu betreten, sind die einzigen, die mir kein Bedauern entlocken, die Gerechten m Lande.«
Ausriss tageszeitung 20.07.13 |
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