Montag, November 27, 2017

Warum die SPD nur noch 20% hat. - Martin Schulz: "Ich strebe gar nix an."


1972
 "Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen". Es war eine Befreiung: Das Plakat hat eine Auflage von 70.000 Stück, dazu kommen 200.000 Postkarten und Aufkleber. Dieses Motiv hat sich bis heute ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Ich bin ein passionierter Bahnfahrer, und bei fast jeder Fahrt kommt jemand, der nicht „Guten Tag“ sagt, sondern stattdessen "Deutsche Arbeiter... " murmelt. Viele sagen mir, ich hätte an ihrer politischen Sozialisation mitgewirkt. Meine Arbeit scheint nicht ganz sinnlos gewesen zu sein. (Quelle)

Das war einmal. 1972.
Damals war das natürlich ironisch gemeint.
Heute haben die Ex-Führer von Sozialdemokratie in Deutschland und New Labour in der Tat und tatsächlich ihre Villa. Im Tessin oder wo auch immer. Und sie schämen sich dessen nicht.

Gerhard Schröder in Deutschland:
"Seit dem Ende seiner politischen Karriere ist er wieder als Rechtsanwalt sowie in verschiedenen Positionen als Wirtschaftslobbyist tätig, unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG (Ostsee-Pipeline) und Rosneft. Er ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA." [wikipedia]
Tony Blair in England:

"Die große Mehrheit der Abgeordneten saß schon zu Zeiten der Premierminister Tony Blair und Gordon Brown im Unterhaus. Die haben mit ihrer politischen Karriere den Boden bereitet für die lukrativen Jobs danach. Blair hat ein Vermögen von mindestens 20, vielleicht sogar 100 Millionen Pfund [1 Pfund ist aktuell 1,12 Euro] angehäuft, er muss es ja nicht mehr deklarieren. Bekannt ist, dass er Geld von der Regierung Kasachstans kassiert hat, und auch Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihn bezahlt. Brown ist Berater der US-Vermögensverwalter Pimco, die im Zuge der Finanzkrise Papiere von Lloyds aufgekauft hat. Diese Bank war mit Staatsgeldern gerettet worden, als Brown Schatzkanzler war." Labour lernte nach der Machtübernahme 1997 schnell. Hatte zum Beispiel John Reid, als Labour in der Opposition war, gegen den Verkauf der Gefängnisse an die Sicherheitsfirma Group4 gewettert, so schanzte er als Verteidigungs- und später Innenminister dem Unternehmen Regierungsaufträge zu."[Quelle]

Ich weiß nicht,
was genau UNS das HEUTE sagt. 
Nur: Die Sozialdemokraten sind nicht mehr - wie vor 100 Jahren oder vielleicht noch vor 40 Jahren - die Partei der Menschen, die sozial abgestiegen sind oder Angst vor einem sozialen Abstieg haben. Das scheinten aktuell - zu Unrecht - die AfD zu sein in Deutschland, die Rechtspopulisten in Frankreich, Trump-Fans  in den USA (zumindest was die weißen Männer betrifft, die gerne an die pussy fassen dürfen möchten).

Und was will Martin Schulz?
"Ich streb gar nix an."




1 Kommentar:

Fussballer hat gesagt…

Immer die alte Leier ...
Die Sozialdemokratie soll nach links rücken, dann wird alles wieder gut.
Das ist so naiv dass ich dazu eigentlich gar nichts mehr sagen möchte.
Außerdem sieht man ja, dass es eigentlich GAR NICHT MEHR auf das Programm ankommt. Es geht nur noch um Personen.
Die SPD könnte sich glücklich schätzen, sie hätte jetzt einen Tony Blair oder einen Gerhard Schröder!