Quelle |
KÖNNE man nicht über den Krieg reden und urteilen. Soll Carl von Clausewitz gesagt haben.
Wenn man ChatGPT fragt, ob Clausewitz das wirklich gesagt hat, dann antwortet er/sie/es (?) in seiner/ihrer bekannten Weisheit:
»Das Zitat, das Sie erwähnen, lautet: "In einem Kriege kann man nicht alles so klar unterscheiden wie im taktischen Unterrichte, wo jederzeit Worte und Dinge zusammenstimmen.
Die ganze Sache ist hier ein Gewebe, in das man nicht hineingreifen kann, ohne alles zu verwirren. Wenn man in einem Kriege nicht über einen Krieg sprechen kann, so ist das eine traurige Beschränkung, wie sie nur dem Philosophen und dem Arzt auferlegt ist."Clausewitz macht hier die Aussage, dass es während eines Krieges schwierig ist, klare Unterscheidungen zu treffen und über den Krieg zu sprechen, da die Realität des Krieges komplex und unvorhersehbar ist. Es ist wichtig anzumerken, dass Clausewitz nicht sagt, dass man während eines Krieges überhaupt nicht über den Krieg sprechen kann, sondern dass es schwierig ist, dies aufgrund der Komplexität der Situation zu tun.
Clausewitz' Werk "Vom Kriege" ist eine der bedeutendsten Abhandlungen über Kriegstheorie, in der er die Natur des Krieges und seine Auswirkungen auf die politischen und sozialen Strukturen untersucht. Obwohl Clausewitz die Komplexität des Krieges betont, hat er selbst viel über den Krieg geschrieben und seine Erkenntnisse weitergegeben.
Insgesamt betont Clausewitz, dass Kriege keine einfachen Angelegenheiten sind und dass ihre Analyse und Diskussion eine gewisse Herausforderung darstellen kann. Aber das bedeutet nicht, dass eine Diskussion über Kriege unmöglich ist oder vermieden werden sollte. Vielmehr sollten wir die Komplexität des Themas anerkennen und sorgfältig darüber nachdenken, wie wir den Krieg verstehen und darüber sprechen.«
Übrigens: 20% der Antworten von ChatGPT seien sachlich falsch,
sagen die KI- ("Künstliche Intelligenz") ForscherInnen. Und als ich ihn/sie/es neulich nach einer Buchempfehlung zum Thema Quantenphysik fragte, das leicht verständlich sein sollte und wissenschaftlich korrekt, empfahl er/sie/es mir ein Buch, das es gar nicht gibt. Vielleicht wollte ChatGPT mir damit sagen, dass es solch ein Buch in der Tat gibt?
Und vielleicht ist es mit Aussagen zum Kriege, (z.B. zum aktuellen Krieg in der Ukraine nach Putins Überfall auf die Ukraine), ebenso: Es gibt (noch) keine wissenschaftlich korrekten und leicht verständlichen Aussagen zum Thema? - Die wird es vielleicht in 50 Jahren geben, wenn die Archive für die Forschung geöffnet werden?
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Schauen wir also bei Clausewitz selber nach:
Clausewitz schreibt - unter anderem - zum Thema Wahrheit und Lüge im Krieg:
"Was von dem Gange der kriegerischen Ereignisse bekannt wird, ist gewöhnlich sehr einfach, sieht sich einander sehr ähnlich, und niemand, der sich an die bloße Erzählung hält, sieht von den Schwierigkeiten, die dabei überwunden wurden, etwas ein.
Nur hin und wieder kommt in den Memoiren der Feldherren oder ihrer Vertrauten oder bei Gelegenheit einer besonderen historischen Forschung, die sich auf ein Ereignis verbissen hat, ein Teil der vielen Fäden an das Tageslicht, die das ganze Gewebe bilden. Die meisten Überlegungen und Geisteskämpfe, welche einer bedeutenden Ausführung vorhergehen, werden absichtlich verborgen, weil sie politische Interessen berühren, oder geraten zufällig in Vergessenheit [...].Jenes Gewebe nun von unwahren Vorstellungen
Jener Betrug aber ist nicht etwa bloß eine üble Gewohnheit, sondern in der Natur der Dinge begründet. Die Gegengewichte, wodurch die Elementarkraft des Krieges und also der Angriff insbesondere geschwächt wird, liegen dem größeren Teile nach in den politischen Verhältnissen und Absichten des Staates, und diese werden der Welt, dem eigenen Volke und Heere immer, in manchen Fällen aber sogar dem Feldherrn verborgen. Niemand z. B. kann und wird seinen Entschluß des Innehaltens oder Aufgebens durch das Geständnis motivieren, daß er fürchtet, mit seiner Kraft nicht bis ans Ende zu reichen, oder sich neue Feinde zu erwecken, oder daß er seinen Bundesgenossen nicht will zu stark werden lassen usw. Alle solche Dinge bleiben lange verschwiegen oder bleiben es wohl auf immer; für die Welt aber soll doch das Handeln im Zusammenhange dargestellt werden, und so wird denn der Feldherr genötigt, entweder für eigene Rechnung oder für Rechnung seiner Regierung ein Gewebe von falschen Gründen geltend zu machen. Diese immer wiederkehrenden Spiegelfechtereien der Kriegsdialektik haben sich in der Theorie zu Systemen verknöchert, die natürlich ebensowenig Wahrheit haben."
geht in die Geschichte über und verdrängt den ganz einfachen und wahren Grund des Nichterfolges, nämlich die Furcht vor dem feindlichen Schwert. Geht nun die Kritik in einen solchen Feldzug ein, so müht sie sich an einer Menge von Gründen und Gegengründen ab, die kein überzeugendes Resultat geben, weil sie alle in der Luft schweben, und man in den eigentlichen Grundbau der Wahrheit nicht hinuntersteigt.
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So erklärt es sich wohl u.a. auch, dass heute - über 100 Jahre nach Beginn des 1.Weltkrieges - noch immer bzw. immer wieder - je nach Stand der Forschung und der Quellen - über die genauen Ursachen, Umstände und die Kriegsschuld dieses Weltkrieges diskutiert und geschrieben wird.
Die (ost)-deutsche Schriftstellerin Christa Wolf (1929-2011) befindet in ihrer Erzählung Kassandra:
"Wann Krieg beginnt, kann man wissen. -
Aber wann beginnt/begann der Vorkrieg?"
Siehe dazu auch
Zu allen Zeiten haben wir die zeitgenössischen Berichte der Leidtragenden und Opfer (beider Seiten) eines Krieges, daneben die - auch zeitgenösssichen - Berichte der Krieger beider Seiten, der Herzöge und Generäle, die über ihre eigenen Heldentaten und Erfolge und bie bösen Taten und Miss-Erfolge des Gegners berichten; und als dritte Quellen-Gruppe die Berichte der Nachfahren: Was denken die Nachkommen der nächsten und übernächsten und überübernächsten Generation über die Kriege ihrer Vorfahren: "Wie hat Opa gelebt?"
Von den heutigen Kriegen werden wir diese Berichte haben. Eines Tages.
"Die ganze Sache ist hier ein Gewebe, in das man nicht hineingreifen
kann, ohne alles zu verwirren. Wenn man in einem Kriege nicht über einen
Krieg sprechen kann, so ist das eine traurige Beschränkung, wie sie nur
dem Philosophen und dem Arzt auferlegt ist." (Clausewitz)
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Und was hat das mit den Normannen zu tun?
Normanne Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie; König der Engländer Quelle / Audio herunterladen |
Die Normannen (= Nord-Männer), waren Skandinavier (Dänen, Norweger?) und wurden zuvor Wikinger genannt. Zu Normannen wueden sie nachdem sie sich im 10. Jahrhundert in Frankreich in der Normandie festgesetzt hatten.
Die Wikinger waren (wie ihr heidnischer nordischer Gott) gerne mit Hämmern bewaffnet, trugen dazu runde Schilde und reisten auf Schiffen in die Welt hinaus; als Normannen waren sie vornehmlich zu Lande und per Pferd unterwegs, trugen eher ein Schwert als einen Hammer, passend dazu ein ovales Schild und gerne einen Helm mit Nasenschutz.
Die Normannen konnten grausame Krieger sein ("zum Berserker werden"), aber ansonsten waren sie lieber geschickte Eroberer, die nicht mit Hammer und Schwert, sondern durch Anpassung an die Sitten, die Sprache, die Gewohnheiten und die Kultur der Länder, in die sie eingewandert/eingedrungen waren, zur Herrschaft gelangten. Zuerst in der Normandie, (wo sie christianisiert wurden und die französische Sprache übernahmen), später dann auch in England, in Süditalien, auf Sizilien und beinahe auch in Nordafrika.
- Sie gründeten auch Siedlungen/Handelsstützpunkte auf dem Gebiet der heutigen Ukraine und in Palästina. (Siehe unten)
Dabei war die Zeugung zahlreicher männlicher Nachkommen und die anschließende Heirats-Politik ein ungemein wichtiges Mittel dieser Politik.
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Elfenbein-Schnitzerei aus Walross-Zahn: Ein Wikingerkrieger - in der Tracht eines Normannen wird zum Berserker (und beißt vor Wut in sein Schild). |
Es gibt Parallelen zur Habsburger Dynastie (400 Jahre später),
die mit Rudolf I. --- einem zunächst unbedeutenden niedrigen Fürsten von der Burg Habsburg in der Schweiz --- ab etwa 1240 ganz klein anfingen.
Mit Rudolf I., der dann von 1273 bis 1291 der erste römisch-deutsche König aus der Familie ("dem Geschlecht" / der "Dynastie") der Habsburger wurde.
Zum König im Heiligen Römischen Reich wurde er nicht durch Krieg, Sieg und Waffengewalt, sondern durch geschickte (man könnte auch sagen "skrupellose und mafiöse") Politik, auch Heirats-Politik, durch die er letzten Endes von den 7 Kurfürsten zum König gekürt wurde.
Zu guter(?) letzt erlangte die Familie/"das Geschlecht" der Habsburger die Herrschaft über ein Reich, das von Ungarn über Böhmen und die Niederlande bis nach Spanien und Portugal reichte und auch die Kolonialreiche der letzteren in Amerika, Afrika und Asien umfasste.
"Ein Reich, in dem die Sonne nie unterging"
mit der Methode "Tu felix Austria nube!"
»1430–1570. "Bella gerant alii, tu felix Austria nube." – "Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate."
Dieser berühmte Spruch wird zitiert, wenn der Aufstieg der Habsburger durch erfolgreiche Heiratspolitik charakterisiert werden soll. Die jungen Erzherzoge und Erzherzoginnen wurden häufig schon im Kindesalter mit Mitgliedern anderer Dynastien oder auch mit Angehörigen der eigenen Familie vermählt.« Quelle
Der tumbe deutsche Kaiser Wilhelm, der Gefreite Hitler und der Geheimdienstler Putin hätten vielleicht daraus lernen können? Also Putin heiratet Selenskis Schwester. Oder Putins Sohn oder Tochter heiraten in Familie Selenski ein. Oder so ... . Oder umgekehrt.
Quelle |
Die normannische Expansion, die sich bis in den Mittelmeerraum erstreckte. Ca. 800-1000 n.Chr.
Die Wikinger in Kiew und Byzanz ( >> Konstantinopel >> Istanbul)
Zum Beispiel: Basileios II. (958–1025), Kaiser von Byzanz.
Dem stand nach seiner Thronbesteigung im Jahr 976 das Wasser bis zum Hals. Bis dahin hatte er zwar die Kaiserwürde getragen, war aber von den Generälen, Männern und Liebhabern seiner Mutter an den Rand gedrängt worden. Jetzt aber, im Alter von 18 Jahren, sollte er die Regierungsgeschäfte führen. Schnell schlossen sich seine Gegner zusammen, riefen einen Gegenkaiser aus und sammelten in Kleinasien ein Heer.
In dieser Situation schlug Basileios dem Großfürsten von Kiew, Wladimir I., ein ungewöhnliches Geschäft vor: Er bot dem heidnischen Barbaren die Hand seiner purpurgeborenen Schwester Anna an. Als Gegengabe forderte er Krieger, erfahrene Kämpfer, die sich durch Zuverlässigkeit und Kampfkraft auszeichnen sollten. Er erhielt sie: 6000 Waräger, wie die Wikinger des Ostens genannt wurden.
Denn Kiew war alles andere als ein frühe russische Residenz, es war das Zentrum der Rus, eines Reiches, das im 9. Jahrhundert von Schweden gegründet worden war. ( Bei Baileios Tod war Byzanz wieder eine Großmacht, die sich von Süditalien bis nach Syrien erstreckte.) (Quelle) (Quelle)
Blau: Nordmänner (in Ljubetsch, Kiew, Cherson - Ukraine) |
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„Die Normannen“.
Eine Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim vom 18.09.2022 bis 26.02.2023
über die wilden Nordmänner und die Ukraine
- Der Überfall der russischen Föderation auf die Ukraine Anfang 2022 hatte Auswirkungen auf die Ausstellung in Mannheim: Ein Kapitel in der Ausstellung sollte auch die Rus sein mit zahlreichen und zum Teil "phantastischen" (Viola Skiba) Leihgaben aus Museen in Russland, die schon zugesagt waren und dann abgesagt wurden.
"Aber andererseits hat in demselben Moment, wo wir Objekte verloren haben, hat das Thema an sich an Bedeutung und Aktualität gewonnen, die wir uns nicht hätten träumen lassen. - Weil wir da direkte Bezüge haben und sehen, wie die Vergangenheit und die Deutung der Vergangenheit instrumentalisiert wird." (Dr. Viola Skiba, Kuratorin und Projektleiterin der Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim) - Und:
"Einer der Hauptgründe, warum Kiew (von Russland) nicht dem Boden gleich gemacht wurde ist, weil es aus normannischen Wurzeln die Wiege des ganzen russischen Reiches ist; und zwar egal, wie man das russische Reich jetzt definiert, ob man Groß-Russland oder Klein-Russland, wie Putin die Ukraine nennt, oder Weißrussland nennt. Aber Kiew ist das älteste Zentrum. Und Putin hat sich mit gutem Grund gescheut, diese Stadt dem Erdboden gleich zu machen. [...] Das Zentrum Kiews ist nicht geschliffen worden." (Dr. Rudolf Simek, Professor für germanistische Mediävistik und Skandinavistik, Universität Bonn) - "Dort ist ja auch, wenn man so will, die Wiege der russisch-orthodoxen Kirche. Die ersten Kirchen, Kirchenbauten sind in Kiew entstanden. Hier haben wir ein kulturelles Zentrum und auch die Vergangenheit, die eine extrem wichtige Rolle in Osteuropa spielt. In ganz unterschiedlicher Art und Weise. " (Viola Skiba)
- "Eine der großen Fragen [...], die immer noch diskutiert wird, ist das Ausmaß des skandinavischen Einflusses auf das, was wir als Rus bezeichnen." (Dr. Nikolas Jaspert, Professor für Mittelalterliche Geschichte, Universität Heidelberg)
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