Sonntag, Juni 30, 2013

Es ist die Rede von einer Schwulen-Lobby im Vatikan, und es ist wahr, es gibt sie - Na und?

Der Heilige Sebastian
(Tobreluts, a.D. 2000)

 Papst Franziskus persönlich sprach angeblich von der schwulen Lobby im Vatikan - und der Vatikan hat dem nicht widersprochen.

Natürlich gibt es schwule Männer im Vatikan, so wie überall auf der Welt, und der Prozentsatz der Schwulen ist im Männer-Staat Vatikan und unter katholischen Priestern sicher größer als anderswo. Ob sie auch eine Lobby bilden? Und ob es nicht auch andere Lobbys dort gibt? Und welche Lobby ist die sündige? Und wer darf den ersten Stein werfen?



Vittorio Messori sagt, dass es schon immer eine auch der Kirche wohlbekannte Tatsache sei, dass der Anteil Homosexueller in Klöstern und Priesterseminaren deutlich erhöht ist. Schätzungen zufolge hätten bis zu einem Drittel der katholischen Priester homosexuelle Tendenzen.

Das Problem ist (heute nicht mehr) die Homosexualität, sondern die Scheinheiligkeit und die Bigotterie: "Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche" - sagt der Volksmund. Die rigorosesten Moralattacken kommen gerne von den Menschen, die damit ihr eigenes Schuld-Problem bewältigen wollen. - Der deutsche Groß-Dichter Günter Grass klagte unerbittlich gegen alte Nazis, die ihre NS-Vergangenheit verschwiegen - bis er im Jahre 2006 seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS bekannt machte. Und Ex-Papst Benedikt, Joseph Kardinal Ratzinger, stand und steht auf der ungeschriebenen Liste derjenigen Menschen, die ihre homosexuellen Anteile in sich selber dadurch bekämpfen, dass sie die Homosexualität nach außen besonders energisch als Sünde verurteilen.


Der LIEBE GOTT wird ihm vielleicht seine Schein-Heiligkeit verzeihen und ihm ein paar Jahre Fegefeuer erlassen, denn schließlich war der kleine Joseph, geboren 1927 in Ober-Bayern,  auch ein Kind seiner konservativen Zeit und Region.

 
Vittorio Messori glaubt, das eigentliche Problem sei nicht eine angebliche Lobby oder Seilschaft, sondern dass schwule Kurienmitglieder wegen ihres Doppellebens und der herrschenden Bigotterie erpressbar seien und sind. 



Der Heilige Franziskus,
(Zurbarán 17. Jh.)
» Auch andere Vatikanisten sind davon überzeugt, dass in den heiligen Palästen anonyme Briefe an der Tagesordnung sind und die Anklage, jemand sei homosexuell, die am meisten genutzte, um Gegner zu vernichten. [...]  „Um nicht erpresst zu werden, sind homosexuelle Kirchenmänner meistens besonders papstfreundlich und konservativ“, sagt David Berger. Er glaubt, dass die Schwulen-Lobby eine Erfindung der Ultra-Konservativen ist, um den liberalen Flügel im Vatikan auszuspielen.

Zu diesen Ultrakonservativen gehört der polnische Theologieprofessor Dariusz Oko, der bereits im Dezember öffentlich die Existenz einer Schwulen-Lobby im Vatikan beklagt hatte und nun die Äußerungen von Franziskus begrüßt hat.

„Der Heilige Vater hat bestätigt, was alle seit Jahren wissen. Endlich ist die Mauer des Schweigens gebrochen.“ Aber die Schwulen im Vatikan seien ein marginales Problem. „Die wahre Herausforderung für den Papst ist die Ketzerei der Homosexualität, ich nenne sie Homoeresie – es sind diejenigen, die Homosexuelle im Priesteramt offiziell zulassen wollen.“
«


Prof Oko irrt sich ganz sicher. Die größere Herausforderung dürfte die sog. "Vatikanbank" sein, d
as Istituto per le Opere di Religione (IOR) = Institut für religiöse Werke... . Scheinheiliger geht`s nimmer.

______________________

Keine Kommentare: