Dienstag, Februar 07, 2017

"Der nächste Kanzler heißt Martin Schulz" - Wettet Herr Stegner mit Ihnen.

Ralf Stegner vom linken Flügel der SPD, ist derzeit stellvertrender Vorsitzender der SPD, also Stellvertreter von Sigmar Gabriel.
Martin Schulz vom rechten Flügel der SPD  („Ich trete mit dem Anspruch an, Bundeskanzler zu werden!“) ist noch nicht Vorsitzender der SPD - soll er aber noch werden - ist schon Kanzler-Kandidat der SPD und noch nicht Bundeskanzler der BRD - will er aber noch werden.
Quelle: taz Berlin
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 7.2.17 wettete Stegner, linker Flügel, dass Schulz, rechter Flügel, Bundeskanzler werden wird. -
"Und ich wette mit Ihnen: Der nächste Kanzler heißt Martin Schulz." [Quelle - Minute 9:11]
Schaun wir mal.

Schauen wir uns mal um:

Die Stuttgarter Zeitung schrieb am 6.2.17: «Martin Schulz wird bei der SPD wie ein Erlöser gefeiert. Die Partei verzeichnet ein neues Hoch. Laut einer Umfrage überholen die Genossen jetzt sogar die Union. Die SPD hat die Union nach einer neuen Umfrage in der Wählergunst überholt. Laut dem aktuellen Meinungstrend des Instituts Insa im Auftrag der „Bild“-Zeitung gewinnen die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche vier Prozentpunkte hinzu und kommen auf 31 Prozent, wie bild.de am Montag berichtete.»

Noch klein und hier rechts am Rand: Martin Schulz. - Und ganz klein und ganz rechts auf dem Bild: "SPD" - Quelle/Screenshot

Doch auch:
  1. Meinungsforschungs-Institute können sich irren.
  2. Meinungsforschungs-Institute können mogeln.
  3. Und wer ist in diesem Fall das Institut Insa?
Wer ist Insa?
DIE ZEIT schrieb (in einem anderen Zusammenhang)  im November 2015:

«Insa steht für "Institut für neue soziale Antworten". Ein Unternehmen, das seinen Sitz in Erfurt hat, auf einem Hügel nicht weit von Landtag und Stadion entfernt. Der Chef des Instituts ist Hermann Binkert, ein schmaler Mann mit Brille, studierter Jurist – und über viele Jahre enger Diener hochrangiger CDU-Politiker. Binkert hat ein Faible für exzentrische Kleidung und für knallkonservative politische Haltungen. [...]
Es gibt Leute in Thüringen, die
Bild-Quelle/ Screenshot
sagen, Binkert habe sein Insa-Institut gegründet, um politischen Einfluss zu bewahren. Spätestens seit 2014, als Binkert auf dem Höhepunkt von Lieberknechts Wiederwahl-Kampf medienwirksam aus der CDU austrat, halten sich Gerüchte: Der Mann habe alles getan, um Lieberknecht zu schaden. Ja: Er berate die AfD, sympathisiere mit ihr, habe gar mit einem Beitritt geliebäugelt. "Zweifel" an Binkerts Umfragen seien "angebracht", kommentierte zuletzt das NDR-Medienmagazin Zapp . Und hört man sich in der Thüringer Union um, seiner alten Partei, stößt man auf nicht wenige, die sagen, sie vertrauten Binkerts Analysen nicht. Dessen Traum sei eine CDU mit Positionen weit rechts der Merkel-Lieberknecht-Union. Binkert verfolge politische Ziele, "der war immer ein politischer Eiferer", erklärt ein einstiger Mitstreiter. "Warum sollte das plötzlich anders sein?»

Und was lästert Herr Küppersbusch?
Die Heldenreise ist noch nicht beendet:
  • «Die große Schulz-Erzählung bewegt sich mustergültig längs der dramaturgischen Säulen der „Heldenreise“: 
  • Stufe eins – „die gewohnte Welt des Mangels“, hieß auf gut sozialdemokratisch „Sigmar Gabriel“. Über den „Ruf zum Abenteuer“ und dessen „Verweigerung“: Schulz’ Versuch, in Brüssel zu bleiben. 
  • In Stufe vier kam der „Mentor“ – Sigmar Gabriel – und überredete unseren Helden, die Reise doch anzutreten. 
  • Fünftens überschritt der mutige Martin just die „Schwelle ohne Wiederkehr“, und nun erst kommt, 
  • sechstens, die „erste Bewährungsprobe“. Eben diese Umfragewerte, die herzlich zu Größenwahn und Unbedachtheit einladen. 
  • Die Entscheidung fällt jedoch erst in Stufe acht – der „entscheidenden Prüfung“.
  • Klassisches Sozitelling sieht hier unorganisiertes Abrauchen vor – der „Gegner in der tiefsten Höhle“ tut ihm GroKo in den Becher, Ende.
  • Ist Rot-Rot-Grün das „Elixier“ (Stufe neun), das ihn unverwundbar macht? Schafft THE SHULDS die „Auferstehung aus der Todesnähe“, oder schläft er wie alle im Bannkreis des MERKELS komatös ein? 
  • Wir sind auf Stufe sechs von zwölf, und … Werbung.» >>> [Quelle]
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Man könnte Herrn Schulz auch fragen,
was er im Bundestags-Wahlkampf 2002 so vertreten hat: Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte im Bundestagswahlkampf 2002 zugesagt, die Vorschläge aus dem Hartz-Konzept „eins zu eins“ umzusetzen, dies wurde jedoch nicht verwirklicht.
Infolge der Hartz-IV-Reformen kam es dann zu Protesten von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden (und der PDS) ..., und der Niedergang der SPD nahm seinen Lauf. -
Exemplarisch: "Schon vergessen: Wer ist denn verantwortlich für Hartz IV, den größten Sozialraub der Geschichte dieser Republik: Richtig, die S P D!!! Wer ist denn veratnwortlich für die Zulassung der Heuschrecken, sprich Hedgefonds?" (Leserbrief im Europa-Wahlkampf 2009  im SPIEGEL.)

Quelle (ohne Schulz-Hype?)

Schulz-Effekt
«Die Bekanntgabe des Machtwechsels löste in der Partei Euphorie aus – gerade was die Anzahl neuer Mitglieder angeht. „Wir haben 250 Neueintritte seit gestern Nachmittag“, sagte ein SPD-Sprecher zu FOCUS Online am frühen Mittwochabend.» 
SPD und CDU haben jeweils um die 440.000 Mitglieder. Ein Mitglieder-Zuwachs von 1000 Mitgliedern entspricht dann 7 Promille. ...
Gemessen an ihrem Mitgliederstand von 1990 hatte die SPD bis Ende 2014 allerdings über 51% ihrer Mitglieder verloren: 483.500 Mitglieder weniger... 

Sonntags-Frage mit Schulz-Hype. Quelle taz vom 7. Februar 2017


Ohne Schulz-, aber mit Trump-Effekt


"Democracy in Europe Movement 2025 (kurz: DiEM25, deutsch: Bewegung Demokratie in Europa 2025) ist eine linke paneuropäische politische Bewegung. Sie wurde am 9. Februar 2016 vom ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis in der Volksbühne Berlin vorgestellt. DiEM25 sieht ein Demokratiedefizit in der Europäischen Union und strebt daher die Demokratisierung Europas an." [wikipedia
Insgesamt 31.000 Mitglieder hat DiEM aktuell in ganz Europa: „Allein am Tag nach der Wahl von Donald Trump sind rund 1.000 Menschen Mitglied geworden“ sagte Judith Meyer, die 32 Jahre alte Programmiererin aus Berlin, die europaweit für die Unterstützung der Freiwilligen bei DiEM zuständig ist. - Und das ganz ohne Martin Schulz ...

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