Freitag, August 21, 2020

Deutschland-Bilder: Ponyhof, Komfortzone, Corona-Diktatur ...

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A) Ponyhof.

Dr. Christian Zippel, deutscher Philosoph und Fitnesstrainer,
hängt zur Zeit - wegen Corona - in Goa an der Westküste Indiens fest.

Wikipedia schrieb über ihn: *1984 in Schongau/Bayern. Er "ist ein deutscher Trainingstheoretiker und Lifecoach. Bekannt wurde er durch za hlreiche Ratgeberbücher, in denen er Fitness und Philosophie verbindet." --- Dissertation bei Doktorvater Harald Lesch über "Rosenrot. Die Welt der Farben aus physikalischer, biologischer, psychologischer und philosophischer Sicht".
Er galt oder gilt als „aktiver Botschafter corps-studentischer Ideale und schreibt Bücher wie:  "Der Wille zur Kraft: Die 10 Gebote kompromissloser Leistungssteigerung in Bodybuilding & Kraftsport". "Natural Doping: Potenz, Fitness und Gesundheit durch hormonaktive Superfoods".  "Existiert der Mond, wenn keiner hinschaut?".

Vom Deutschlandfunk wurde Zippel gefragt, was ihm jetzt, wo er in Indien sitzt, zu Deutschland einfällt. Denk ich an Deutschland, dann ... .

Cirka 180 Jahre vor Zippel,
hatte der Deutsche Heinrich Heine (*1797) ein Gedicht mit dem Titel "Nachtgedanken" veröffentlicht. Als er das Gedicht schrieb war er - wie Zippel -, auch im Ausland gewesen: In Paris im Exil.
Über Heine schreibt Wikipedia: Damals befanden sich die mitteleuropäischen Staaten in einer allgemeinen vorrevolutionären Situation, die unter anderem in Deutschland und Frankreich zu den Revolutionen von 1848 führen sollte. In den deutschen Ländern regte sich politischer Widerstand gegen das vom Wiener Kongress eingesetzte repressive Regime und die Kleinstaaterei.

B) Heine schrieb damals: 

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“[...]
„Nach Deutschland lechzt’ ich nicht so sehr,
Wenn nicht die Mutter dorten wär’;
Das Vaterland wird nie verderben,
Jedoch die alte Frau kann sterben.“ ____________________________________________

Zippel fällt zu Deutschland viel Positives ein. 


Zuckerwatte / Ponyhof/ Komfortzone/ wohlbehütet/ die Schönheit und Verschiedenheit der deutschen Landschaften/ es gibt stets genug zu essen und zu trinken, fließend Wasser und abgesehen von ein paar wenigen Wölfen auch keine gefählichen Tiere. Die Deutschen sind abgesichert, für und gegen alle Fälle versichert, selbst für die Fälle, für die es keine Versicherung gibt. Sie sind vorsichtig, ängstlich, passen sich an und funktionieren. Bei ihm in Goa gibt es Krokodile im Fluss, im Garten Python-Schlangen, um die Ecke eine Königskobra, vereinzelt Tiger, Strom-Ausfälle, Wasser-Ausfälle. Der Inder weiß morgens nicht, was er tagsüber essen wird. Indien ist Abenteuer, Gefahr, Risiko. Das Leben in Deutschland ein Leben auf dem Ponyhof.
Fragen Sie übrigens mal einen deutschen Soldaten, der gerade aus dem Einsatz in Afghanistan zurück gekommen ist: Er wird es ähnlich sehen.

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C) Überheblich, überlegen, Deutschland, Deutschland über allen

Rammstein

Bis Anfang 2018 verkaufte Rammstein international 20 Millionen Tonträger. Die Tourneen der Band sind die weltweit erfolgreichsten Bühnenereignisse einer deutsch singenden Musikgruppe.  In der internationalen Wahrnehmung zählt Rammstein deshalb zu den wesentlichen musikalisch-zeitgenössischen „Kulturexporten“ Deutschlands.

 

Deutschland ist ein Lied der Band Rammstein, das als erste Vorab-Single aus ihrem am 17. Mai 2019 erschienenen siebten Studioalbum Rammstein ausgekoppelt wurde. Rammstein ist eine deutsche Metal-Band, die 1994 in Berlin gegründet wurde und musikalisch zur Neuen Deutschen Härte gezählt wird. 

Deutschland
Überheblich, überlegen
Übernehmen, übergeben
Überraschen, überfallen
Deutschland, Deutschland über allen
(Deutschland)
Mein Herz in Flammen
Will dich lieben und verdammen
(Deutschland)
Dein Atem kalt
So jung und doch so alt
(Deutschland)
Deine Liebe
Ist Fluch und Segen
(Deutschland)
Meine Liebe kann ich dir nicht geben
(Deutschland)
(Du)
Übermächtig, überflüssig
(Ich)
Übermenschen, überdrüssig
(Wir)
Wer hoch steigt, der wird tief fallen
(Ihr)
Deutschland, Deutschland über allen

Das war 2018. 

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D) Irre-geleitet

Da ist etwa Thomas Bauer, Oberleutnant a.D., der 600 Kilometer angereist ist, um zu berichten, dass ihm "Mitte März vieles deutlich und klar geworden ist", nämlich:

 "Hier stimmt was nicht".
Die Herleitung: "Wenn jede Zelle in meinem Körper und jede Synapse in meinem Hirn Alarm ruft, dann kann und muss was nicht stimmen." Deswegen präsentiert er nun ein, wie er selbst sagt, "verstörendes" Gedankenspiel, und zwar die "Aufgabe:
Stellen Sie sich vor, Sie wären Bundeskanzler und wollten Deutschland und seine Bevölkerung entgegen ihrem geleisteten Eid schaden und zerstören, ohne kriegerische Auseinandersetzung."

Bauer hat sich in diesem Zusammenhang einen 14-Punkte-Plan überlegt, von der mutwilligen Vernichtung der Autoindustrie über die gewollte Destabilisierung der Inneren Sicherheit bis hin zur "massenhaften Zuwanderung von schlecht bis gar nicht ausgebildeten Fachkräften, die die Sozialkassen und den Mittelstand, der die ganze Party finanziert, weiter belasten". 

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Dann formt er in seiner Rolle als Diktator-Kanzler noch die Medien so um, dass "jeder, der Kritik übt und nicht mir huldigt, gebrandmarkt wird: Nazi, Verschwörungstheoretiker, Aluhut-Träger, Covidleugner!" – an dieser Stelle ist der Applaus am lautesten. Wahlen mit unpassenden Ergebnissen macht der fiktive Autokrat kurzerhand rückgängig, aber weil es "den Mittelstand ja immer noch gibt", reicht es ihm jetzt: "Also flieg ich selber nach China und potzblitz: Mitarbeiter einer Firma, die ich besuche, kommen nachDeutschland zurück mit einem Virus, (…), und durch geschickte Medienmanipulation kann ich jetzt endlich Reiche noch reicher machen (…), den Rest kann ich in der Tat unterjochen." Nachdem er sich sein Szenario in den düstersten Tönen ausgemalt hat, stellt Bauer fest, dass das ja quasi unserer gegenwärtigen Realität entspräche. [Text-Quelle]

Minh Schredle von kontextwochenzeitung.de war dabei und stellt fest: 

  • "Spannend an diesem 14-Punkte-Programm für die Deutschlandvernichtung ist, dass er reale Symptome einer gravierenden Krise beschreibt – aber dann als Ursache einen großen Plan vermutet [...]."

 Oberleutnant a.D. Bauer benennt real existierende große Themen, an denen er verzweifelt, z.B.

  • Abschaffung der Wehrpflicht
  • Zuwanderung/ Migration/Flucht
  • Klimawandel
  • Krise der Autoindustrie
  • den entlassenen Präsidenten des Verfassungsschutzes Maaßen
  • Löschung von Videos und Tweets bei Facebook oder Twitter 
  • Corona-Krise und verbotene Demonstrationen
  • Ungleiche Vermögens-Verteilung
  • Verschiebung von Wahlen
  • Pandemie Statistiken
  • Prügelnde Polizisten und verprügelte Polizisten
  • Abgehobene PolitikerInnen
  • Presse-Monopole
  • ...

Oberleutnant a.D. Bauer ist nach seiner Selbstbeschreibung als Offizier Leiter des Fernmeldebetriebes Regierungsbunker gewesen , Sicherheitsoffizier S2, Offizier eines 1100 Mann starken Verbandes der Krisenreaktionskräfte (die übrigens 2010 aufgelöst wurden),  habe mit dem Einsatz von Atomwaffen in Deutschland zu tun gehabt. --- Das ist vielleicht etwas zu dick aufgetragen? Denn ein Oberleutnant ist von Dienstgrad her der zweit-niedrigste Offiziers-Dienstgrad: Leutnant > Oberleutnant > Hauptmann ... 

 

Irre-geleitet/ Irre-geführt:  

Man sieht Bauer bei seiner Rede sein Leiden, seine Verzweiflung an. Irgendwann muss er dann auf die erlösende und befreiende Idee gekommen sein, dass hinter all den Problemen (denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht) eine einzige große Ursache stehen könnte, eine prima causa, ein großer Plan, ein großer Verursacher oder eine große Verursacherin. So einfach ist die Welt plötzlich. "Stellen Sie sich vor, Sie wären Bundeskanzler und wollten Deutschland und seine Bevölkerung entgegen ihrem geleisteten Eid schaden und zerstören, ohne kriegerische Auseinandersetzung." So ist das. Wer 1 und 1 zusammen zählen kann, der wird das auch so sehen. Da gibt es jemand, der Deutschland zerstören will. 

Die Idee an sich ist nicht neu. Bei Martin Luther war das noch der Teufel, im Hinduismus ist es der Gott Shiva, Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Glaube an Götter und Teufel schon etwas in die Jahre gekommen war,   tippte man eher auf die "Die Weisen von Zion" als die heimlichen Zertsörer,  etwas später im 20.  Jahrhundert dann auf die jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung und heute wahlweise auf Bill Gates oder Angela Merkel. 

Merkel Illuminati. Quelle

Die Weisen von Zion. Quelle

Montag, Mai 18, 2020

Nicht nur Spinner, Paranoiker, Hysteriker und Dummköpfe. Corona-Demos

Ohne das Wort "Arsch" und sonstige Fäkalien-Sprache geht es bei einigen Leuten offenbar nicht mehr. Auf beiden gegnerischen Seiten. Bei den sogenannten "linken" Medien nicht und auch nicht bei den sog. "rechten":

Kann man? --- Quelle
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A) 
"Am Arsch lecken"
Ken Jebsen, (ist der nun links oder rechts? Oder rinks oder lechts? Auf jeden Fall ein Verkünder von Verschwörungs-Mythen...). - Ken Jebsen also möchte, dass man nun jeden Abend um 20 Uhr, wenn die ARD-Tagesschau beginnt, auf den Balkon tritt und laut in die Welt hinaus ruft: "Ihr könnt mich am Arsch lecken!" (Wer genau soll ihm eigentlich den Arsch lecken, also: Wer ist "Ihr"?) 


„Ich lass mir das nicht länger gefallen!“ – Meditation als Agitation
Ab sofort treffen wir uns täglich um 20:00 Uhr, pünktlich zur Tagesschau, auf dem Balkon oder am offenen Fenster und rufen gemeinsam:
„Ihr könnt mich alle am Arsch lecken!“
„Ich lass‘ mir das nicht länger gefallen!“
„Mein Körper gehört mir!“
Macht Krach! Schaltet auch gern die Pipi-Langstrumpf-Musik an und leistet friedlich und meditierend Widerstand!
[Quelle: Kenfm 17. Mai 2020]


Quelle. (Ca. 45 Minuten)
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B)
"Lasst euch nicht verarschen"
Die "linke" KONTEXT:Wochenzeitung  meint zu Ken&Co: (Ausgabe 476):

Lasst euch nicht verarschen
Von unserer Redaktion. Datum: 13.05.2020 
Stuttgart ist wieder mal die Hauptstadt des Protests. Nirgendwo in Deutschland kamen bisher mehr Menschen zusammen, um während der Pandemie zu demonstrieren. Für die Freiheit und Demokratie, die sie meinen. 10.000 sollen es gewesen sein, darunter viele, die wegen Ken Jebsen herbeigeeilt sein dürften. Der Kopf hinter dem Portal "KenFM", hunderttausendfach frequentiert, ist ein neuer Messias einer neuen Bewegung, die zu schreien beginnt, wenn nur der Name Merkel fällt. Zum Beispiel, wenn Jebsen sagt, das "Merkel-Regime" lege große Teile der Grundrechte "willkürlich und dauerhaft auf Eis".
Der Mann wettert gegen die deutsche Beteiligung an Drohnenkriegen, gegen Bankenrettungen, bei denen unser hart verdientes Geld an "skrupellose Zocker durchgereicht" wurde, gegen den Kotau der Regierung vor der Nato bei den Rüstungsausgaben. Alles wichtige Themen. Doch beim Kampf gegen das Große arbeitet Jebsen auch mal mit fehlerhaften Zahlen oder fragwürdigen Darstellungen, die er wohl als kleine Unschärfe betrachten würde. [..] Da darf man auch bei der Gefolgschaft nicht wählerisch sein. Und sich nicht daran stören, wenn im Publikum auch Faschisten stehen und mehrere Redner aus dem AfD-Umfeld stammen.[...] Der frühere RBB-Moderator redet hinter der Bühne unter einer Decke. Er werde bedroht, lässt er später verlauten. Von was und wem, fragt man sich? Antifa oder Militärischer Abschirmdienst? Gut inszeniert ist es allemal. Als Marketing in eigener Sache, weil es die Angst so trefflich schürt, die Jebsen seinen ZuhörerInnen seit vielen Jahren einimpft.[...]

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Eine "Querfront sozusagen. 
Eine Querfront in der Sprache und gegenseitigen Respektlosigkeit. Es wird gepöbelt, gerüpelt, beleidigt, nicht zugehört, gegiftet...

Als Querfront im weiteren Sinn bezeichnet man die Zusammenarbeit oder Vermischung linker und rechter Positionen, um die Zustimmung zu anti-emanzipatorischen Positionen zu vergrößern und Lager-übergreifende Aktionsbündnisse „quer“ zu bestehenden links- und rechtsgerichteten politischen Standpunkten herzustellen. Dies versuchten Teile des deutschen Neonazismus wie auch linksgerichtete Gruppen und Parteien mit nationalistischen Tendenzen" [... Wikipedia a.a.O.]
Okay, es sind Minderheiten an den beiden Enden der Kurve der Gaußschen Normal-Verteilung. Die berühmten 80% (?) machen da nicht mit. Aber sie sind laut. Und die kommerzialisierte Presse freut sich, wenn es irgendwo laut ist, das bringt Auflage, Schlagzeilen, ... .

Eine "Normal"-Verteilung kann sich verschieben.
Wenn die Verhältnisse nicht "normal" sind. - Wohin?
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Am Samstag, 16. Mai 2020, demonstrierten in Stuttgart-Bad Cannstatt auf "dem Cannstatter Wasen" erneut Tausende (nicht nur) gegen Corona-Beschränkungen:

C)
"Vereint in der Wut auf die Obrigkeit"
  • und in der Ablehnung der Corona-Einschränkungen.
  • Viele Deutschlandflaggen, aber auch Friedensflaggen sind in der Menge zu sehen.
  • Vereinzelt sind Rufe wie „Volksverdummung“ und
  • „Lügenpresse“ aus der Menge zu hören.
  • „Corona ist Fake“ steht auf einem Plakat,
  • „Gib Gates keine Chance“ auf zahlreichen weiteren.
  • Viele tragen Plakate mit Grundgesetz-Artikeln vor sich her,
  • einer protestiert mit seinem Shirt gegen den „Rundfunkzwangsbeitrag“. [...]
  • Nur vereinzelt tragen Teilnehmer Mund-Nasen-Schutz, der ist aber auf dem Gelände auch nicht vorgeschrieben.
  • Maskenpflicht sei moderne Sklaverei, ist auf einem Pappschild zu lesen.
[Quelle


Am gleichen Tag berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa) - aus der Tübinger "Insel der Seligen": Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen warnt 
davor, die Protestierenden in der Corona-Krise pauschal auszugrenzen, sie als „Spinner“, „Paranoiker“ und „Hysteriker“ abzutun. Dies trage nur zur Verhärtung der Fronten bei. - Selbstverständlich gebe es Antisemiten und Rechtsradikale, von denen man sich klar abgrenzen müsse. Hier dürfe es keine falsche Toleranz geben. Aber die Vielschichtigkeit der Proteste enthalte eigentlich einen „Aufruf zum differenzierten Diskurs“. Man müsse die Extremisten scharf kritisieren, dürfe die Zweifelnden, Suchenden und Andersdenkenden jedoch nicht diffamieren. -
Pörksen verwendet in diesem Zusammenhang den Begriff der „respektvollen Konfrontation“. Damit meine er: „Sich nicht opportunistisch wegducken, klare Kante zeigen, sagen, was zu sagen ist. Aber eben auch nicht in die Abwertungsspirale einsteigen.“

Ja, okay, die respektvolle Konfrontation wird in Tübingen gepflegt, auch in der Tübinger Presse, und es wäre schön, es wäre überall so und würde noch lange so bleiben. -
Doch auf dem Cannstatter Wasen, selbst im Landtag von Thüringen und Stuttgart, sieht das manchmal schon anders aus. "Erst kommt das Fressen - dann die Moral". Das Blatt kann sich auch wenden, Menschen können zu Hyänen werden, auch gepflegte BildungbürgerInnen und ProfessorInnen; aus Sozialisten können Faschisten werden (vgl. Mussolini), der von ganz links ("Revolutionärer Sozialist") nach ganz rechts marschierte (im wahrsten Sinne des Wortes). ---
  • Kann passieren, muss aber nicht.
Geschichte wiederholt sich nicht automatisch und nicht in derselben Weise. Sagt man.  Doch wer aus der Geschichte nicht lernt, kann gezwungen sein, sie doch auf irgend eine Weise zu wiederholen. Sagt "man".
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Die ("linke") Online-KONTEXT:Wochenzeitung-Redaktion macht es sich hier zu einfach. Statt sich inhaltlich mit den Menschen auf dem Wasen und deren Ansichten zu beschäftigen ( es sind ja nicht nur Spinner, Hysteriker, Psychopathen, Neonazis und Dumpfbacken auf dem Platz - (gibt es dazu eigentlich schon empirische Untersuchungen über die Verteilung?)

Kontext:
"Wenn im Publikum auch Faschisten stehen und mehrere Redner aus dem AfD-Umfeld stammen [...]
"
  • Ja, was ist denn dann? Das ist doch kein Argument!?
Kontext:
Wenn Jebsen sagt, das "Merkel-Regime" lege große Teile der Grundrechte "willkürlich und dauerhaft auf Eis". Der Mann wettert gegen die deutsche Beteiligung an Drohnenkriegen, gegen Bankenrettungen, bei denen unser hart verdientes Geld an "skrupellose Zocker durchgereicht" wurde, gegen den Kotau der Regierung vor der Nato bei den Rüstungsausgaben. Alles wichtige Themen. Doch [...]


Das Wörtchen "Doch" hebt die Sätze auf, die die Redaktion vorher geschrieben hat. Und genau das ist das Problem:
Was Jebsen aufgreift, legt die Finger in Wunden. Diese Themen und Wunden sind wichtig - und nicht, dass auch(!) Faschisten, Spinner usw. auf dem Platz stehen. Die Tausende, die sich dort versammelt haben, sind nur das Symptom dafür, dass in der Tat manche Dinge faul sind - nicht nur im sprichwörtlichen Staate Dänemark - sondern auch in unserem eigenen; und wenn sie anderswo auch fauler sind oder wären, so ist das eine Ausrede und keine Ent-Schuldigung):
Die genannte deutsche Beteiligung am Drohnenkrieg (die zunehmende Wieder-Militarisierung) / die Bankenkrise und die Bankenrettung/ die NATO-Mitgliedschaft/ die Einschränkung der Freiheitsrechte, (widerrechtlich ohne Beteiligung der Parlamente), Impfplichten und Geschäfte mit der Gesundheit ... - das alles sind sehr diskutierbare und bewegende Themen. (Dazu kommen die Themen, die gerade unter den Tisch fallen, wie prekäre Beschäftigungen, Erderwärmung, Europa etc.)

Wenn eine Regierung, ein Parlament, auf diese Fragen gute Antworten findet, dann werden Hass und Häme und Respektlosigkeit keine Nahrung mehr finden.
Also, liebe liberalen und linken Medien und Politiker*innen und Intellektuelle. Statt im Empör-Modus zu bleiben, statt sich in der Sprache in die gleichen Niederungen zu begeben: Findet auf die existenziellen Fragen der Gesellschaft, der Demokratie, des Globus ... bitte Antworten. Dafür werdet ihr bezahlt mit Steuergeldern, mit Abo-Geldern, mit Rundfunkgebühren, mit Abgeordneten-Diäten ...

Wo ist die Vision von einer funktionierenden und demokratischen und sozialen und gerechten Gesellschaft, die die Massen ergreift statt sie aufeinander zu hetzen? - "...allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift." - Es fragt sich nur, welche Theorie die Massen ergreift, ergreifen wird.
  • Ein Volk ohne positive Vision geht zugrunde.
Siehe auch:
p.s.:
Vielleicht steht hier ja was... (7,50€):