Dienstag, Februar 14, 2012

Obama ist ein lieber Mann - er wohnt in Washington


Meine Oma, 1898 geboren, sagte mir immer wieder gerne ein Gedicht auf, dass sie in der Schule über den deutschen Kaiser Wilhelm II. gelernt hatte:
Der Kaiser ist ein lieber Mann,
er wohnet in Berlin,
und wär` es nicht so weit von hier,
so ging ich heut noch hin. 
Wisst ihr, was ich beim Kaiser wollt`?
Ich gäb` ihm meine Hand -
und schenkt`das schönste Blümlein ihm
das ich im Garten fand.

 Präsident Obama galt auch als "lieber Mann" - besonders im Vergleich zu seinem Vorgänger Bush, dem bad guy.
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In Obamas Wahlkampf stand "Change. We can believe" auf jedem Pult, von dem aus Obama seine Botschaft verkündete. 

Er war ein Prediger, ein Verkünder der Hoffnung:
"Hoffnung angesichts von Schwierigkeiten, Hoffnung angesichts von Unsicherheit, die Kühnheit der Hoffnung! Das ist letztlich Gottes größtes Geschenk an uns, das Fundament dieser Nation, der Glaube an Ungesehenes, der Glaube an eine bessere Zukunft." 
Als George W. Bush tatsächlich abgelöst wurde und Obama 2008 die Wahlen gewonnen hatte, "blieb angesichts des historischen Augenblicks kein Auge trocken. Der Freund und Mitarbeiter Martin Luther Kings Jesse Jackson etwa, der 1988 als erster Schwarzer für das Präsidentenamt kandidiert hatte, stand in einer Menge in Chicago, die auf den Auftritt von Barack Obama wartete und weinte ungehemmt. 



Und der prominenteste schwarze Intellektuelle des Landes, Harvard-Professor Henry Louis Gates, sagte bewegt einem Fernsehjournalisten: »In unserer Lebzeit hat es einen solchen Augenblick noch nicht gegeben.«
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Ich war zu müde,
um in der US-Wahlnacht noch das Ergebnis abzuwarten.
Als ich am Mittwochmorgen dann aber
die Vorhänge zu ei­ner neuen Welt beiseite schob,
da bot sich ein be­zauberndes Bild:
Die Sonne strahlte, die Luft duf­tete nach Rosenöl,
wildfremde Menschen lagen sich lachend in den Armen,
die Bullen halfen den Pennern über die Straße,
Kampfhunde leckten schwanzwedelnd Kleinkindern die Gesichter ab,
die Dealer verteilten Gratis-Joints, das Ozonloch hatte sich geschlossen,
Busfahrer warteten lä­chelnd auf ihre Fahrgäste,
alle Stinke-Autos hat­ten sich über Nacht in Öko-Kühlschränke verwan­delt,
die Bäume trieben frische Knospe aus.

Dann klingelte der Wecker…
(Quelle unbekannt)

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 Die ersten drei Jahre Obama sind vorbei. 


Jill Stein, Ärztin, Jahrgang 1950, will im November 2012 "von links" gegen Obama antreten. Sie will für die Grünen, der "Green Party of the United States", (von der vielleicht bisher kaum jemand wusste, dass es sie gibt) kandidieren und zur nächsten Präsidentin der USA gewählt werden. - Schon 2008 hatte sie nicht für Obama gestimmt, sondern für die Grünen.

"Ich habe grün gestimmt. Ich habe mich nicht von Obama täuschen lassen. Er hörte sich wunderbar an. Er hat eine großartige Rhetorik, eine fesselnde persönliche Geschichte und eine sehr sympathische Persönlichkeit. Aber er ist eine Kreatur des Systems: ...


... Das ist ... nicht Demokratie. Und es ist nicht repräsentativ. Schauen Sie nur, wie Gingrich nach seinem schlechten Abschneiden in Iowa wieder nach vorn gekommen ist: Ein Kasinomagnat aus Las Vegas hat ihm 5 Millionen Dollar gespendet. Das hat mit Grassroots, wo sich Leute engagieren, nichts zu tun. Unser Wahlsystem ist ein Betrug. Hier kauft Geld die Medien. Und bezahlt diesen Zirkus, der dem Publikum serviert wird. Wenn wir ein System hätten, in dem ein Mensch eine Stimme hat, wären diese Typen nicht an der Macht. 


Um zu den Wählern zu kommen, ist wahnsinnig viel Geld nötig. Kandidaten, die kein Millionen-Dollar-Budget haben, kommen gar nicht erst in den öffentlichen Äther. Was Sie hier im Fernsehen erleben, sind Wall-Street-gesponserte Kandidaten. Deswegen werden wir auf dem Wahlzettel sein: als eine Möglichkeit, sich gegen das von der Wall Street kontrollierte politische System auszusprechen...."



Jill Stein zieht eine verheerende Bilanz.

  • "Die Leute verlieren ihre Arbeit, ihre Häuser, ihre Renten, ihre Gesundheitsversorgung und ihre bürgerlichen Freiheiten. 
  • 146 Millionen Leute leben nah an oder unterhalb der Armutsgrenze. Im Jahr 2011 haben eine Million Amerikaner ihre Gesundheitsversicherung verloren. 
  • Und 6 Millionen wurden aus ihren Häusern vertrieben. 
  • Gleichzeitig geht es den wenigen Reichen besser denn je. Die gewählten Politiker beider Parteien machen alles noch schlimmer, indem sie einerseits dem Volk Sparprogramme aufzwingen und andererseits Millionen für Kriege, für die Wall Street und für Steuergeschenke an die Reichen verprassen. 
  • Was hat Obama im Krieg getan? Er hat die Truppen aus dem Irak abgezogen: nach Bushs Zeitplan und nur, weil er keine Immunität aushandeln konnte, um länger dortzubleiben. 
  • Was hat er bei seinem Amtsantritt als Erstes getan? Er hat eine Bombenkampagne in Pakistan begonnen. Er hat Guantánamo permanent gemacht. Er hat eine neue Front im Krieg für Öl in Afrika eröffnet. Er führt Stellvertreterkriege mit Drohnen in Somalia. 
Das ist alles andere als ein Friedenspräsident.  
Als der demokratische Präsident gewählt wurde, ist die ganze Bewegung schlafen gegangen. Er gibt vor, er wäre progressiv. Und die Leute arrangieren sich mit seiner Politik, die aus dem Programm von Bush stammt, aber mit einem Lächeln vorgetragen wird. Das ist eine sehr gefährliche Situation. Obama kommt mit Dingen durch, die bei George W. Bush nie durchgegangen wären. Die Politik der Angst hat uns genau das gebracht, wovor wir Angst hatten: Expansion, Kriege, den Zusammenbruch der Wirtschaft und Rettungsaktionen zugunsten von Wall Street. All diese Dinge, die wir von Republikanern erwarten, haben die Demokraten getan - ohne starke Proteste auszulösen. "

Quelle Jill Stein: taz 
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Siehe auch das Video (ca. 6 Minuten) in der 3sat-Mediathek.

Wahrheit oder Pflicht? US-Präsident Barack Obama überwacht einem Medienbericht zufolge persönlich die Auswahl der Ziele für die Drohnen-Angriffe gegen Anhänger von El Kaida und anderer Terrorgruppen. Vom Friedensnobelpreisträger zum Kriegspräsidenten? - Über europäische und us-amerikanische Sichtweisen. 


Wisst ihr, was ich beim Kaiser wollt?
Ich gäb` ihm meine Hand -
und schenkt`das schönste Blümlein ihm
das ich im Garten fand.

Würde ich?
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Seht euch vor vor den falschen Propheten, 
die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.
Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

(Mt 7,13ff)
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