»Man hält sich an Statements fest, die USA seien die beste Nation auf Erden. Und an der These, Amerika sei noch immer das „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Land....Außen- und militärpolitisch bleiben US-Politiker bei der Vorstellung, die USA seien „Number One“ und müssten es bleiben. ...
Das National Intelligence Council, eine Behörde aus Vertretern von 17 Geheimdiensten und Ministerien, hat Anfang Dezember den Bericht „Globale Trends 2030“ vorgelegt, der als Gerüst für strategisches Planen dienen soll. Im Jahr 2030 werde der „unipolare Moment“ der US-Vorherrschaft zu Ende gehen, so der Bericht. Vermutlich werde die USA „Erster unter Gleichen“ sein, aber die Machtstrukturen veränderten sich deutlich. Ein Kapitel befasst sich mit den „Grenzen der harten Macht“, also der militärischen Macht.
Nummer eins sein wollen kostet. Der US-Militäretat wurde zwischen 2001 und 2011 mehr als verdoppelt. Etwa drei Millionen Menschen dienen in Uniform oder Zivil in den Streitkräften und im Verteidigungsministerium. Die USA verfügen im Ausland über rund 750 Militärstützpunkte. Die Volksrepublik China kommt offenbar ohne aus.«
(Konrad Ege in der taz)
»Der erste und letzte Präsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow - für viele immer noch ein Symbol für Abrüstung und Entspannung zwischen den UdSSR und den USA - sieht die Welt am Rande eines neuen Wettrüstens.Rüsten sich die USA nun auch zu Tode?
„Vor unseren Augen beginnt ein neues Wettrüsten“, sagte der 81-jährige Friedensnobelpreisträger in einem Interview für The Moscow Times. ... Das Versprechen, keine militärische Überlegenheit anzustreben, das die USA und die Sowjetunion bei ihrem Gipfel 1985 in Genf gegeben hatten, sei in Vergessenheit geraten, zitiert die Zeitung „Vzglyad“ (Vz.ru) aus dem Interview mit Gorbatschow. Fast die Hälfte der militärischen Ausgaben der Welt würde jetzt auf die USA entfallen.«
"Die wirtschaftliche Elite ist radikaler geworden. Rücksichtsloser, raffgieriger. Und kurzsichtiger in ihrer Arroganz, dass sie von schädlichen Konsequenzen ihres Handels ausgenommen sein wird. Für die Elite gehen die Lichter angeblich nie aus. Die Republikaner haben viele Menschen überzeugt, der Staat sei ihr Feind. In vielen Bereichen soll die Regierung lieber gar nicht mehr funktionieren."
(Konrad Ege a.a.O.)
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- Siehe dazu auch den Post über Chinas "adaptiveness"
- und den Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung über das Ende der UdSSR (Auszug):
...Es ist vielleicht nicht erstaunlich, dass sich auch zum Ende der Sowjetunion zwei gegenläufige Meinungen entwickelt haben. Die noch vorherrschende Lehrmeinung scheint auch die "logische" und für den westlichen Beobachter plausiblere Erklärung zu sein:
Die Sowjetunion befand sich in der Krise und hatte sich delegitimiert: Der Marxismus-Leninismus war zur Kulisse verkommen und wurde seit den 1960er Jahren zunehmend verlacht und verhöhnt. Wirtschaftlich konnte sie mit den USA nicht Schritt halten und die Konsumwünsche der eigenen Bevölkerung nicht befriedigen; der Rüstungswettlauf hatte sie an den Rand des Ruins gebracht, und die aufflammenden Nationalitätenkonflikte taten ein Übriges, um dem maroden Koloss den Todesstoß zu versetzen. ...
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