Freitag, Mai 25, 2012

Drum links, zwei, drei. - Das Ende der "Pausenclowns"?



Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront,
weil du auch ein Arbeiter bist.
Die Zeilen stammen aus dem "Einheitsfrontlied".

Das Einheitsfrontlied („Und weil der Mensch ein Mensch ist …“) ist eins der bekanntesten Lieder der historischen deutschen Arbeiterbewegung. Es wurde von Bertolt Brecht (Text) und Hanns Eisler (Melodie) geschrieben. Es entstand Ende 1934 auf Bitte des deutschen Regisseurs Erwin Piscator für die Erste Internationale Musikolympiade. Es thematisierte Brechts Überzeugung, dass nur eine Einheitsfront aus Kommunisten und Sozialdemokraten, ja aller Arbeiter eine Chance habe gegen den Nationalsozialismus noch etwas auszurichten.



Quelle: wikipedia
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"Die Linke" als Partei 
erlebt derzeit eine Krise. Bei den Wahlen in NRW flog sie aus dem Parlament, obwohl sie unter der Pastorentochter und gelernten Krankenschwester Katharina Schwabedissen, Jg. 1972,  in NRW im Parlament mit der Duldung von Rot-Grün eine gute Politik gemacht hatte, indem sie und ihre linke Fraktion bei "linken" Themen im Landtag Rot-Grün unterstützt hatte. 

Die Partei ist zerstritten, die beiden Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst wurden von Manchen als "Pausenclowns" bezeichnet, sein roter Porsche machte Klaus Ernst unglaubwürdig ("Salon-Sozialist"), der brillante Redner und Theoretiker Lafontaine (Jg. 1943) war an Krebs erkrankt, rechthaberisch, autokratisch, unversöhnlich und zickig gegenüber seiner alten Partei der SPD und daher kein Mann der Zukunft  und kein  Mann der "Einheitsfront" zwischen Ost- und West-Linken, zwischen SPD und Links-Partei. 
Der ebenfalls brillante Gregor Gysi (Jg. 1948) hielt sich in letzter Zeit ziemlich zurück...

Neben eigenen Fehlern - so sagte Klaus Ernst auf der Regionalkonferenz wohl zurecht -  seien für den Niedergang der Partei auch der Linkstrend der Oppositions-SPD (vgl. auch den Post: "Links blinken") und die relativ gute Lage Deutschlands in der Krise verantwortlich. 
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Nun scheint die Partei eine neue Chance zu haben, aus dem Hick-Hack herauszukommen und sich neu zu formieren mit ihren originären Themen,

Sozialpolitik und Kritik am Finanzkapitalismus:

Nach dem Verzicht von Lafontaine auf die Kandidatur zum Vorsitzenden, gibt es plötzlich mehrere denkbare und gute Optionen.
  • Dietmar Bartsch, der pragmatische Linke aus dem Osten, Jg. 1958, Diplom-Wirtschaftswissenschaftler und Dr. rer. oec., promoviert in Moskau. 
  • Vielleicht im Team mit Sahra Wagenknecht, Jg. 1969, studierte Philosophin und Volkswirtschaftlerin.
  • Oder eine weibliche Doppelspitze mit Katharina Schwabedissen und Katja Kipping, Jg. 1978, Masterin of Arts in Slawistik, Amerikanistik und Öffentlichem Recht, die bisher noch kaum jemand kennt.
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Die Hoffnung stirbt zuletzt. 
So tröstet sich Harald Koch aus Sachsen-Anhalt - (Jg. 1954, gelernter Chemie-Arbeiter und Diplom-Ökonom, Mitglied des Bundestages für die Linke seit 2009) -  auf der Regionalkonferenz der Linken in der Kleinstadt Schkeuditz (zwischen Leipzig und Halle) schon einmal prophylaktisch:
 „Auch wenn die Partei krachen geht –
die Idee wird weiterleben und sich organisieren!“
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