Freitag, Juli 06, 2012

Wann fängt das DAS GUTE LEBEN an?


  • Wenn man dem jüdischen Witz glaubt, dann fängt das gute Leben an, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot.
  • Udo Jürgens ,Jg.1934, singt: "Mit 66 Jahren , da fängt das Leben an - Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss". 

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 Im Hinduismus/Buddhismus besteht das gute Leben aus 4 Phasen, die alle ihre eigene Bedeutung haben:
  1. Die Phase der Kindheit und des Lernens,
  2. die Phase der Familie, des Berufslebens, des Gelderwerbs,
  3. die Phase, in der man die Familie verlässt, (die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot?), auf die Reise geht und sich dem geistlichen Leben widmen kann und soll, Tempel und weise Leute besucht;  (ist das heute das 50plus-Studium, die Senioren-Uni...?). - Dahinter steckt auch die Vorstellung des Alten Weisen, wie es der Rabbi Zalman Schachter Shalomi in seinem Buch "Frome Age-ing to Sage-ing" beschreibt. (Siehe unten)
  4. Und die vierte und letzte Phase, in der man  man geläutert zurückkehrt und dann für alle da ist, für die Gemeinschaft und die Kindeskinder (das ist vielleicht heute das Ehrenamt, die Mithilfe in einem "Tafel"-Laden, der Lese-Pate...). -
So etwas wie der 60-plus-Malkurs im Hotel auf Mallorca scheint in diesem Modell keinen Platz zu haben. Zu Recht?

Das Leben in hinduistisch/buddhistischer Vorstellung ist nur Schein und Leiden; am Besten ist, man tut seine Pflichten, sein Dharma, um am Ende seines Lebens nicht noch einmal geboren werden zu müssen, um ins Nirvana bzw. ins das große Brahman eingehen zu können. - Doch bis dahin wird mal in verschiedenen Gestalten abertausende Male leben müssen, bis man endlich reif genug ist für das Nirvana, das Nichts, in dem es weder Leiden noch Freude gibt, wo es so für mich ist, wie es war, bevor ich gezeugt wurde...
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Rabbi (Reb) Zalman, Jahrgang 1924: 
"Ich wusste nicht, was mit mir los war, als ich sechzig wurde. Ich wollte derselbe Workaholic sein, der ich immer war, aber ich schaffte es nicht. Ich konnte nicht mehr mithalten und war depressiv, obwohl es keinen Grund dafür gab. Ich hatte das Gefühl, eine geheime Schuld zu tragen, die ich mit niemandem teilen konnte. Also tat ich so, als ob ich immer noch all das tun könnte, was ich vorher getan hatte."
Rabbi Zalman setzte sich dann  mit einige Jahre mit seinem Älterwerden auseinander und gründete später in Boulder/Colorado das „Spiritual Eldering Institute“, das 2005 aufgelöst wurde und in Sage-ing® Guild überging. Die Teilnehmer der Seminare, die dort angeboten werden, erstellen einen Lebensrückblick, setzen sich bewusst mit ihrer Sterblichkeit auseinander und suchen nach einer ihnen gemäßen Spiritualität, die es ihnen ermöglicht, sich als Teil eines größeren Ganzen zu empfinden. 

"Man wird nicht einfach so nebenbei ein Ältester. Niemand kann das für Sie erledigen - keine Mutter, kein Lehrer, kein Rabbi, kein Priester. Sie müssen diese Arbeit selbst tun."

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Links:
Elder-wisdom-circle. 45.000 Jahre Weisheit. 

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