Sonntag, April 08, 2012

Augustinus von Hippo: Wenn wir unseren Reichtum behalten wollen...



"Kirchenvater" Augustinus (gest. 28.8.430) war seit dem Jahr 396 Bischof der algerischen Küstenstadt Annaba am Mittelmeer, (zu der Zeit "Hippo" genannt).  

In Hippo schrieb er auch sein Buch "Der Gottesstaat", in dem er der Ansicht widersprach, dass durch einen Untergang des Römischen Reiches auch der göttliche Heilsplan in Frage gestellt würde, und er widersprach auch der These, dass deshalb der Untergang des Römischen Imperiums - sozusagen auf Teufel komm raus - verhindert werden müsse. 


Um das Jahr 400 n.Chr.
hatten die Römer ihren Regierungssitz nach Ravenna verlegt, 410 haben dann die Westgoten die Hauptstadt Rom geplündert, die Vandalen folgten 455... Das west- römische Reich verfiel und zerfiel nach und nach und ging im 5. Jahrhundert n.Chr. schließlich gänzlich unter.

In den Jahren 430/431 wurde auch Hippo von Truppen des Vandalen-Königs Geiserich belagert und vierzehn Monate später erobert. (435 verlor das Römische Imperium dann seine ganze Provinz Africa, eine der reichsten des römischen Reiches, an die Vandalen. Kaiser war zu der Zeit Valentinian II, der 375 im Alter von 4 Jahren "Augustus" im Westen des Reiches geworden war.
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Karfreitag strahlte 3Sat den Spielfilm "Augustinus" aus, der in ZEIT-ONLINE sehr gelobt wird ("Spätrömische Bekehrung eines Neoliberalen").
In dem Film sagt

Augustinus während der Belagerung Hippos durch die Vandalen:

"Jeder liebt den Frieden.Niemand liebt den Krieg. Aber einen Frieden ohne Krieg gibt es nicht.

Wenn wir unsere Grenzen sichern wollen, dann müssen wir wehrhaft sein. Wenn wir unseren Reichtum behalten wollen, dann müssen wir Gewalt anwenden. Deswegen muss ein Kaiser bereit sein, Gewalt anzuwenden.  - 
Ja, Gewalt ist nicht schön. Es ist auch nicht schön, sie anzuwenden. Aber jemand muss diese Last auf sich nehmen. Jemand wie General Bauto. Jemand, der in der Lage ist, uns zu beschützen. Uns zu beschützen vor grausamen Goten und fanatischen Katholiken. Deshalb verdient er unser aller Dankbarkeit. Dafür dass er uns verteidigt hat, gegen unsere äußeren und inneren Feinde. Dafür, dass er Ansehen erlangt hat, für unser Rom. - 

Dafür, dass er eine Vielzahl unschuldiger Menschen getötet hat." 



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1600 Jahre später:
Die Position als stärkste Macht der Welt behaupten.


Am 5. Januar 2012 hat der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Verteidigungsstrategie vorgestellt. Zur Begründung sagte er, dass Amerika, bedingt durch die Staatsfinanzkrise und neue Bedrohungen von außen, einen Wandlungsprozess durchlaufe. -

Die USA wollen ihre globale Vormachtstellung behaupten, insbesondere in den an Asien angrenzenden Gewässer. Wenn all diese Vorhaben umgesetzt werden, so glaubt das Verteidigungsministerium, könnten die USA ihre Position als stärkste Macht der Welt behaupten. 

Die Eindämmung Chinas

Die Vorherrschaft im westlichen Pazifik und die Eindämmung Chinas spielen dabei eine wichtige Rolle. Der für Asien zuständige Vizeaußenminister William J. Burns erklärte Ende 2011 in Washington: 

"Die weitere Pazifikregion wird auf Jahrzehnte hinaus in vieler Hinsicht der dynamischste und für die amerikanischen Interessen wichtigste Teil der Welt sein: Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in dieser Region der künftigen Machtzentren, in denen einige der wichtigsten Volkswirtschaften und Bündnispartner der USA zu finden sind." 
  William J. Burns, "Asia, the Americas, and U.S. Strategy for a New Century", Remarks at World Affairs Councils of America National Conference, Washington, D.C., 4. November 2011.

China soll seine Macht und seinen Einfluss nicht auf Kosten Washingtons ausbauen können. 

"Angesichts der tief-greifenden Änderungen, die sich in Asien vollziehen, brauchen wir eine außen-, wirtschafts- und sicherheitspolitische Architektur, die mit diesen Entwicklungen Schritt halten kann."
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Die Staaten Asiens können sich wirtschaftlich nur entwickeln, wenn sie für den Import von Rohstoffen (insbesondere Öl) und den Export ihrer Industriegüter über die Straße von Malakka (zwischen Malaysia und Sumatra) und das Südchinesische Meer ungehinderten Zugang zum Pazifischen wie zum Indischen Ozean haben.

Wie Burns in seiner Rede hervorhob, wird heute die Hälfte der globalen Seefracht durch das Südchinesische Meer transportiert. Eine Dominanz in diesem Seegebiet würde den Vereinigten Staaten eine Art latente Macht über China und andere Staaten der Region verleihen.

Die Fähigkeit der USA, die wichtigsten globalen Seehandelsrouten zu kontrollieren ist ein Vorteil, über den andere Mächte nicht verfügten. Die Neuausrichtung zielt insbesondere darauf ab, die Dominanz der US-Marine im Chinesischen Meer und auf den angrenzenden Schifffahrtswegen sicherzustellen.

Während einer Reise in die Region im November 2011 erklärte Obama
vor dem australischen Parlament in Canberra:

"Bei unseren Planungen der künftigen Ausgaben werden wir die Mittel bereitstellen, die nötig sind, um unsere starke Militärpräsenz in dieser Region aufrecht zu erhalten. ...Wir werden auch unsere Präsenz in Südostasien verstärken."  

kündigte auch an, eine neue US-Militärbasis an Australiens Nordostküste in Darwin einzurichten und die Militärhilfe für Indonesien zu verstärken.
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Das Pentagon formuliert es so: 

"Um potenzielle Gegner glaubwürdig abschrecken und am Erreichen ihrer Ziele hindern zu können, müssen die USA die Fähigkeit aufrecht erhalten, ihre Macht in Regionen zur Geltung zu bringen, in denen man uns den Zugang und die Operationsfreiheit verwehren will." 
 Das bezieht sich auf das Südchinesische Meer und die Gewässer um den Iran und und Nordkorea. In diesen Regionen, heißt es in dem Dokument, werden potenzielle Gegner "wie zum Beispiel China" versuchen, die US-amerikanischen Streitkräfte mit "asymmetrischen Mitteln" - dazu zählen etwa U-Boote, Antischiffsraketen und Methoden elektronischer Kriegsführung - zu schlagen oder zumindest in Schach zu halten.
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 Neben militärischen gibt es auch politische und diplomatische Initiativen:
So ist Washington bemüht, die diplomatischen Beziehungen zu Indonesien, den Philippinen und Vietnam zu vertiefen, und auch zu Birma hat man nach einer langen Phase der Isolation wieder Kontakt aufgenommen. 








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