Neulich hörte ich (im Radio) einen Vortrag von Onur Güntürkün. Er ist Leiter der Abteilung Biopsychologie an der Uni Bochum.
Es ging eigentlich um das Rätsel, warum nicht-menschliche Lebewesen mit einem sehr kleinen Hirnvorlumen (wie Raben, Krähen und Papageien) in manchen Punkten intelligenter sind als solche mit großem Hirnvolumen wie Schimpansen und Delphine. Interessant der "Kanzler-Test": Das ist ein Versuchsaufbau, bei dem jemand (ein Schimpanse, ein Vogel, ein Mensch...) eine Batterie von logischen Aufgaben lösen muss, um an sein "Leckerli" zu kommen. Krähenvögel haben das geschafft, der Kanzler der Universität Oxford nicht. Daher der Name "Kanzler-Test".
"Krähen und Papageien gehören sicherlich zu den intelligentesten Lebewesen auf diesem Planeten. ... Wir finden auf wissenschaftlicher Ebene keinen Leistungsunterschied zwischen einem Kolkraben mit einem Gehirn von ungefähr 15 bis 16 Gramm Gewicht und einem Schimpansen mit einem Gehirngewicht von 400 Gramm. D. h. 16 Gramm schaffen die gleiche Leistung wie 400 Gramm, zumindest auf der Ebene der Tests, über die wir gerade gesprochen haben." [Quelle]Emotionale Intelligenz und Empathie
Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl. [Wikipedia]
Das wirklich Interessante an dem o.g. Beitrag von Onur Güntürkün ist die Sache mit der Emotionalen Intelligenz.
Krähen, die a) ein sehr kleines Hirn besitzen und b) keine Großhirnrinde wie Menschen und Menschenfaffen zeigen mehr Empathie als Schimpansen. Wenn zwei Krähen "befreundet" sind, also gerne zusammensitzen, gerne gemeinsam umher fliegen, und eine von beiden wird angegriffen, dann hilft die eine Krähe ihrer "Freundin" und verteidigt sie. Schimpansen tun das eher nicht.
Warum nicht?
Güntürkün:
Es könnte sein, dass die Tiere die emotionale Intelligenz nicht besitzen oder sie nur sehr schwach entwickelt haben. Es könnte aber auch sein, dass einem Schimpansen ein anderer Schimpanse absolut egal ist. Es sind keine freundlichen Tiere, die sich gegenseitig unterstützen. [Quelle]
Und Menschen?
Es könnte sein, dass Menschen die emotionale Intelligenz nicht besitzen oder sie nur sehr schwach entwickelt haben. Es könnte aber auch sein, dass einem Mensch ein anderer Mensch absolut egal ist. Menschen sind keine freundlichen Tiere, die sich gegenseitig unterstützen ???
"Aber sie sitzt ja zum Glück nicht da! Also: So what?" Bildquelle taz 30. Juli 2018 |
- Mehr als acht Millionen ehrenamtliche Flüchtlingshelfer gab es 2015 in Deutschland, viele von ihnen sind nach wie vor aktiv, andere hinzugekommen.
- 87 Prozent der Wähler haben bei der letzten Bundestagswahl nicht der AfD ihre Stimme gegeben.
- Drei von vier Deutschen finden es richtig, dass NGOs im Mittelmeer Flüchtlinge retten.
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